Nova Scotia – Ein Ausblick auf den nächsten Urlaub?

Für eine Urlaubsreise in die Provinz Nova Scotia, die sich im Osten des Landes Kanada befindet und mit einigen Fluglinien sehr gut von Deutschland aus über England und den Niederlanden erreichen lässt, lohnt sich ein Trip in die beinahe europäische Wildnis wegen des milden Klimas fast das ganze Jahr über – besonders zur Erholung und Regeneration. Ein erster kleiner Ausblick auf die nächsten möglichen Erholungstage soll hier erfolgen:

Kanada unterteilt sich in die geographischen Gebiete Arktisches Tiefland und Arktisches Gebirge, im Norden des Ahornlandes; das Mackenzie-Tiefland im Westen, über die Rockys hinweg bis zum Pazifik; der Kanadische Schild mit den großen Prärien in der Mitte, etwa um die Hudson Bay herum bis an die großen Seen reichend; schließlich folgt noch das Gebiet der Appalachen im Osten. Die Appalachen ziehen sich vom St.-Lorenz Tiefland aus den USA kommend über Maine, am Atlantik bis auf kanadisches Gebiet entlang. Dieser oberhalb der Neu-Englandstaaten liegende Landstrich Kanadas, wird auch als ‘Atlantic Canada’ oder aber ‘Maritimes’ bezeichnet. Die Maritimes bestehen aus den Provinzen: Nova Scotia, New Brunswick, Prince Edward Island und Newfoundland. Nova Scotia, New Brunswick und die Prince Edward Inseln sind die kleinsten, aber mit Sicherheit auch dichtest besiedelten Länder innerhalb Kanadas. Sie spiegeln, durch die Besiedlungsgeschichte Nordamerikas bestimmt, ein fast noch urtypisches, europäisches Bild.

Nova Scotia Flagge

Flagge Nova Scotia, Kanada

Nova Scotia, auch als Neu-Schottland bekannt, gilt als einer der kanadischen Gründerstaaten, wenn nicht sogar als der Gründerstaat. Seine Fläche beträgt ungefähr 55.500 Quadratkilometer. Der Landstrich ist zwischen 80 und 160 km breit. Die Küste ist somit jederzeit in spätestens einer Stunde zu erreichen. Durch diese geographische Lage weht ein permanenter, frischer und salzhaltiger Wind über das Land. Dieses durch den Golfstrom positiv mild beeinflusste Klima ist sehr gut für kranke und alte Menschen geeignet.

Die Hauptstadt der Provinz, Halifax, heißt in der Sprache der Indianer ‘Chebucto’, was soviel wie ‘der große Hafen’ bedeutet. Sie wird zusammen mit der gleich daneben liegenden Stadt Dartmouth auch als Zwillingsstadt bezeichnet. Für kanadische Verhältnisse kann hier getrost gesagt werden, dass die Bevölkerungsdichte, die bei etwa 17 Einwohner pro km² liegt, als extrem hoch angesehen wird. Atlantik-Kanada ist eben ‘sehr dicht besiedelt’, fast schon zu dicht. Zum Vergleich: In Deutschland, beträgt die Bevölkerungsdichte etwa 275 Einwohner pro km².

In Halifax selber leben zur Zeit annähernd 150.000 Menschen. Zählt man das Gebiet von Dartmouth mit dazu, so steigt die Bevölkerungszahl in dieser Region auf ungefähr 260 bis 270.000 Einwohner. Nimmt man hier auch noch die Städte des großen Ballungszentrums, wie Bedford, Lower Sackville oder auch noch Middle Sackville dazu, so steigt die Einwohnerzahl auf mindestens 350 bis 400.000. Dieses Bevölkerungs- und Industriezentrum breitet sich um den Bedford Basin herum aus, einem großen See, der sich wie ein Fjord in das Land hineinzieht.
In der Provinz, die sich auch als Halbinsel sieht, siedeln heute fast 1.000.000 Menschen. Ihre Flagge gleicht der, die Schottland repräsentiert. Im Wappen ist jedoch auch ein Ureinwohner abgebildet, der einen Micmac-Indianer darstellen soll. Diese Indianer, die auch in den Provinzen der heutigen Prinz Edward Inseln und im nördlichen Bereich des heutigen New Brunswicks (Neu Braunschweig) lebten und noch teilweise leben, waren im Gegensatz zu anderen Indianerstämmen, wie beispielsweise die Huronen, die Ackerbau betrieben, nomadisierende Jäger und Fallensteller.

Die Stadt Halifax wurde 1749 gegründet und bildet mit dem einzigen ganzjährig eisfreien Hafen im Osten den größten kanadischen Flottenstützpunkt. Hier sind 60 % der Marine unter dem Banner des roten Ahorns stationiert. Während Halifax als Militärstützpunkt und Dienstleistungszentrum dient, zählt Dartmouth als reine Industriestadt. Neben dem Militär findet sich in Halifax auch Kanadas atlantische Fischereiflotte dort angesiedelt. Sie zieht sich jedoch noch bis weit in den Süden hinunter.

Die durchschnittlichen Jahrestemperaturen liegen, auf Halifax bezogen, bei – 3 Grad Celsius im Winter und bei + 25 Grad im Sommer. Wenn es im Winter einmal schneit, dann bleibt der Schnee auch liegen. Doch wenn das Wörtchen ‘Wenn’ nicht wär! Im südlichen Teil der Halbinsel, etwa ab Shelburne bis Yarmouth, gibt es fast niemals Schnee. Es ist durch die klimatischen Bedingungen des Golfstromes zu warm. Dieser südliche Teil der Atlantic Provinz liegt in etwa auf der geographischen Höhe von Nizza oder Monaco. Die Provinz selber besteht aus 18 Counties, vergleichbar den in Deutschland üblichen Landkreisen, einschließlich einer dazu zählenden Atlantikinsel. An den Namen dieser Landkreise erkennt man manchmal sofort auch deren ursprüngliche Siedler. Sie lauten: Halifax, Lunenburg, Queens, Shelburne, Yarmouth, Digby, Anapolis, Kings, Hants, Colchester, Cumberland, Pictou, Guysborough, Antigonish, Inverness, Victoria, Richmond, Cape Breton und Sable Island.

Vor den europäischen Einwanderern gehörte die Halbinsel Nova Scotia zum Stammesgebiet der Micmac-Indianer. Sie leben heute auch noch dort, sind aber zusehends europäisiert worden, während andere Teile der Urbevölkerung aus den angrenzenden Stammesgebieten, wie beispielsweise die Algonkin, Beothuck, Montagnais, Huronen oder auch Irokesen, die sich auch bis in die Vereinigten Staaten ausdehnen, ihre Vergangenheit zum Teil deutlicher und ethnisch auffälliger erhalten haben. Micmacs erkennt man teilweise nur noch an ihren Namen oder an auffällig schwarzen Haaren, da sie sich mit den Europäern vermischt haben. So kann beispielsweise ein John White-Horse Miller, ein Peter Eagle-Eye Schmitt oder eine Mary Silvermoon Lefévre mit Sicherheit seine und ihre Wurzeln bei ehemaligen Indianern finden.

Es heißt, dass Nova Scotia zuerst von dem Seefahrer Cabot entdeckt wurde, der zu weit südlich in den St.-Lorenz Strom einfahren wollte. Die Besiedlung der Halbinsel erfolgte um Cape Breton Island von Franzosen, und im Süden von Engländern die durch schottische Adelige angeführt wurden, gefolgt von Iren und Deutschen. Betrachtet man sich Kanada und auch das Hochland Neu-Schottlands jedoch genauer, so wird man ganz im Norden von Cape Breton eine sehr gut erhaltene Wikingersiedlung vorfinden. Nach den Informationen, die sich aus den Fundstücken der Ausgrabungen ergeben haben, wurde die Rundburg der nordischen Seefahrer jedoch nur für kurze Zeit als Verteidigungsfestung, als Bollwerk gegen die immer wieder angreifenden feindlichen Indianer bewohnt. Vor gut 1000 Jahren waren die Micmac-Indianer noch ein sehr kriegerisches Volk. Trotz des sehr großen Wildreichtums in einem weitaus milderen Klima, als es die Wikinger in ihrer Heimat gewohnt waren – und auch der besseren Waffen – konnten sich die Nordmänner nicht halten. Die Übermacht der Indianer war zu groß.

Ihren Namen bekam die Provinz Neu-Schottland nach dem im nördlichen Teil der Halbinsel gelegenen Cape Breton Gebiet, dass genauso aussieht, wie das schottische Hochland auf den britischen Inseln – und aus englischer Sicht heraus auch ‘zuerst’ von Schotten besiedelt wurde.
Die Franzosen, die jedoch noch vor den Briten und Schotten dort waren, nannten diese Halbinsel zuerst ‘Akadien’. Es finden sich dort heute noch kleine französische Siedlungen und Festungen, wie das beispielsweise heute noch bestehende Louisbourg, die mehr Ähnlichkeiten mit einer französischen Kleinstadt oder einem Dorf in Elsaß-Lothringen oder aber an der französischen Atlantikküste aufweist, als mit einer typisch kanadisch-britischen Kleinstadt. Schotten und Iren siedelten später überall in der Provinz. Schließlich kamen auch Deutsche. Mit dem County Lunenburg, das auf die deutschen Einwanderer aus Lüneburg verweist, wird die deutsche Sprache eingeführt. Nach den Deutschen folgen Italiener, Österreicher und Schweizer.

Die Industrie ist weitgehend im Dienstleistungssektor angesiedelt, schliesst jedoch auch noch die Fischerei ein, die heute hauptsächlich auf Hummer und Muscheln konzentriert ist. Hummer ist dort allgegenwärtig. Er wird frisch gefangen und lebend in den nächsten Flugzeugen bis in die USA exportiert. Im Bereich der Landwirtschaft liegt die Milchwirtschaft weit vorn, gefolgt von der Forstwirtschaft. Nova Scotia besteht, trotz seiner extrem dichten Besiedelung, zu 80 % aus Wald. Bauholz und Papierherstellung sind für viele Menschen neben Tourismus- und Pflegeberufen zur Haupteinkommensquelle geworden. Neuerdings werden auch die Eisen- und Stahlverarbeitung sowie die Lebensmittelindustrie wichtiger.

Ein weiteres und sehr wichtiges Standbein bildet der Bildungsbereich. Die Provinz, hier besonders der Großraum um Halifax herum, der als Militärbasis bekannt ist, hat sich zu einem der bedeutendsten Bildungszentren entwickelt. Drei Hochschulen und viele Colleges prägen eine jugendliche, studentische Kultur. Diese mischt sich mit Beamten aus Militär und Regierung, Touristen und Rentnern, die sich oft in dem milden, atlantischen Klima zur Ruhe setzen.

Der Halifax International Airport, der internationale Flughafen, liegt nordwestlich von Halifax. Über den Highway 102, der sich über Lower Sackville und Bedford nach Halifax zieht, ist die Hauptstadt problemlos zu erreichen. Am Flughafen finden sich mehrere Autovermietungen. Zu empfehlen ist, dass man sich jedoch schon in Deutschland ein Autor reservieren lässt. Es gilt hierbei zu beachten, dass nur die großen und gängigen Straßenverbindungen nach deutschem Standard geteert sind. Je nachdem, wo man hinfahren möchte oder wie man sich verfährt, sollte ein mit Allrad (ein 4W, ‘four-wheel’) angetriebener Wagen gebucht werden. Hält man sich jedoch strikt an die Touristenkarten, so reicht selbstverständlich auch ein ‘Normalwagen’.
Das Ballungszentrum: Halifax, Dartmouth, Lower Sackville und Bedford wird durch eine ausgebaute, provinzielle Stadtautobahn, bestehend aus den Highways 102 und 118 miteinander verbunden. Die 102 führt weiter von Halifax aus über den Flughafen bis nach Truro an der Cobequid Bay. Dort geht sie über in den Trans Canada Highway 104. Richtung Norden führt diese gut ausgebaute Autobahn, die jedoch nicht mit deutschem oder allgemein, europäischem Standard verglichen werden kann, über New Glasgow bis nach Cape Breton, wo sie zum Trans Canada Highway, TCH, 105 wird. Westlich zieht sich die 104 bis nach New Brunswick.
Südlich verläuft die provinzielle Autobahn, der Highway 103, über Lunenburg, Bridgewater, Liverpool und Shelburne bis Yarmouth.

Von Yarmouth aus besteht eine Fährverbindung in die USA, nach Maine, in die Neuenglandstaaten. Über diese Fährverbindung und alle anderen Fähren überhaupt, sollte man sich vor Reiseantritt – spätestens aber bei Ankunft in Halifax – erkundigen, um nicht einmal versehentlich außerhalb der Saison, oder an Tagen, an denen die Verbindung nicht betrieben wird, irgendwo zu stranden. Manche Fähren fahren nur ein oder zwei Mal in der Woche.
Zwischen Bedford und Lower Sackville zweigt die Autobahn 101 ab. Sie zieht sich an der westlichen Küste nach Süden entlang und trifft in Yarmouth auf die 103. Den Süden der Halbinsel kann der Tourist somit im Kreisverkehr in seinen wichtigsten Sehenswürdigkeiten abfahren. Diese Route führt weitgehend am Meer entlang. Man kann hier jederzeit auch einen kleinen Stopp einlegen und am Strand baden.

Für Touristen ist Halifax das erste Ziel. Nicht nur, dass es dort alles gibt was eine Großstadt zu bieten hat, es gibt dort auch ‘The Citadel’, die Festung die sich wie ein Stern auf einem Hügel erhebt – Ausflugsboote, Museen, Universitäten, den Geldbeuteln entsprechende Restaurants in den verschiedenen Preisklassen – auch mit Sauerkraut und Bier, öffentliche Parkanlagen die zur Ruhe und Erholung einladen, eine schöne neue Stadtszenerie mit mehr als freundlichen Menschen und noch vieles mehr, was man vor Ort erkunden kann, wenn man sich hier schon einen ersten Appetit geholt hat.

Der südöstliche Landstrich, unterhalb von Halifax, den der Highway 103 verbindet, nennt man auch die Lighthouse Route, die sich durch die Landkreise Halifax, Lunenburg, Queens und Shelburne zieht. Leuchttürme bilden hier, wie es der Name auch schon andeutet, besondere Anziehungspunkte. Kurz unterhalb der Hauptstadt Halifax findet sich das romantisch verspielte Fischerdorf Peggys Cove, das bis weit in die USA und auch nach Südamerika hin bekannt ist. Der Leuchtturm steht wie ein gemaltes Bild auf felsigen Klippen. Die kleinen, bunten Fischerhäuser, die wie Puppenhäuschen für ein Postkartenmotiv Spalier stehen, trotzen den Stürmen des Windes selbst in härtesten Zeiten. Der imposante Leuchtturm im Hintergrund zeigt jedoch, dass dort zwei Welten aufeinander treffen. Die Landschaft rings um Peggys Cove herum hat ihren eigenen Reiz.

Schroffe Felsen und Klippen am Strand gehen in Heidelandschaft über, wie man sie aus der Lüneburger Heide kennt. Doch nach wenigen Metern folgt schon dicht bestückter Wald.
Zur richtigen Jahreszeit kann man vom Ufer aus Wale beobachten. Dieses ‘Whale Watching’ wird von den Fischern außerhalb der Fangsaison sogar für Touristen angeboten. Sie bringen die Besucher direkt zwischen die Walherden, die man mit etwas Mut auch streicheln kann. Angst sollte man vor diesen Kolossen dabei aber nicht haben. Selbst Hollywood könnte dieses malerische Bild um Peggys Cove und seinem Leuchtturm nicht effektvoller aufbieten.

Die Lighthouse Route, die auch Lunenburg streift, bringt in ‘Lüneburg’ das Sauerkraut auf den Tisch. Besonders in dieser kleinen Stadt wird noch sehr gut und viel deutsch gesprochen.
Bei Liverpool führt der Trunk Highway 8, eine ausgebaute, für uns vergleichbare Bundesstraße zur gegenüberliegenden Seite, zur Bay of Fundy. Für Camper findet sich hier im Sommer, fast genau in der Mitte der Strecke, der Kejimkujik National Park. Er greift auf die angrenzenden Randgebiete der Counties: Queens, Anapolis und Digby über. In ihm finden sich mehrere große Seen. Im Winter kann man dort sehr gut Ski fahren, wenn denn Schnee fällt und liegen bleibt. Dem Kejimkujik ist der Tobeatic Wildlife Management Area Park angeschlossen. Diese beiden Parks werden südöstlich durch den großen See, Lake Rossignol, begrenzt. Weitere Seen, wie der Molega Lake oder der Ponhook schließen sich an. Sie sind weitgehend durch ein natürliches Kanalsystem miteinander verbunden. In diesem Seegebiet, das als ausgesprochenes Naherholungsgebiet gilt, haben sich viele deutschsprachige Rentner im Ruhestand angesiedelt. Für Kanufahrer, und auch Angler, sicher ein El Dorado des Wassersports, die sich dort wochenlang austoben und verfahren, wenn nicht sogar in jener Wasserwelt verirren können. Es sei denn, man kommt in den einen Abfluss, der über Wasserfälle hinweg bei Liverpool schließlich im Nordatlantik mündet. In diesem Landstrich findet man auch kleine Städte und Dörfer mit Namen wie: New Elm (Neu Ulm), oder auch New Germany (Neu Deutschland). Wer weiter im Süden dann auch auf Stadtnamen wie East Berlin (Ost Berlin), oder auch West Berlin trifft, sollte sich nicht wundern wenn an den Briefkästen auch Müller, Meier oder Schmidt steht und einem die bekannte ‘Berliner Schnauze’ über den Weg läuft. Für Rheinländer findet hier jährlich ein Weinfest statt, wie man es aus deutschen Weinanbaugebieten kennt. Wer sich schließlich wie in Bayern vorkommt, weilt bestimmt zur Zeit des Oktoberfestes in Nova Scotia. Kanadier mit Vorfahren aus Bayern stemmen in Lederhosen und mit Gamsbart bei typisch bayrischer Folklore das Bierglas. Selbst kleine Kinder finden diese Kostümierung chic. Würden sie dabei nicht perfekt englisch sprechen, so könnte man meinen in den Bergen, irgendwo rund um den Königssee oder auf einer Almwiese bei Heidi im Urlaub zu sein.

Hier möchte ich anmerken, dass in Nova Scotia das Führen eines Fahrzeuges unter Alkohol untersagt ist. Zwar gibt es auch dort eine Art von 0.8 Promillegrenze, doch kann ich nur empfehlen, ohne Alkohol zu fahren. Auch wenn unter 0.8 Promille etwas passiert, so sind entweder 2000 canadische Dollar fällig, alternativ auch bis zu 6 Monaten Gefängnis oder sogar 6 Monate plus 2000 Dollar. Wer alkoholisiert fährt, ist immer (mit)schuldig! Weiterhin muss ein Sicherheitsgurt getragen werden. Er ist gesetzlich Pflicht. Auch fährt man tagsüber mit Licht, selbst dann, wenn es Einheimische nicht unbedingt machen. Bei neueren Mietwagen ist das aber kein Problem. Sobald man den Gang einlegt um loszufahren, ist das Abblendlicht automatisch an. Fährt man einen älteren Wagen, so sollte man jedoch nicht vergessen, das Licht einzuschalten.

Fährt man über Dartmouth nordöstlich weiter über die 107, die sich nach kurzer Zeit in eine Landstraße wandelt, so folgt man gleichzeitig den Touristenrouten von: Marine Drive; Fleur-de-lis-Trail, hin zum Marconi Trail. Hobbyfischer, die hier gerne nach Lachsen angeln, werden sich dort sicher wohl fühlen. Jedoch sollte zuvor eine Erlaubnis der Behörden eingeholt und nur während der Saison gefischt werden. Die französische Sprache, die man dann auch so langsam zu hören bekommt und sich eher wie Kaudawelsch aus alten französischen und indianischen Worten, oder was war das andere noch für eine Sprache? anhört, geht auch schon bald in ein grotesk klingendes Italienisch, – oder war es nicht doch noch Französisch in welchem Dialekt auch immer? über. Selbst Franzosen verstehen diese Sprache fast nicht. Wen wundert es da, wenn Touristen sie nicht verstehen die glauben in der Schule einige Jahre Französisch gelernt zu haben?

Erwähnenswert ist auf der östlichen Cape Breton Seite dieser Route der Louisbourg National Historic Park. Das Freilichtmuseum mit Vorführungen das alten französischen Lebens vor 300 Jahren ist sehr interessant zu beobachten. Die alten, historischen Kostüme, der Hafen und die Festung runden sich zu einem einheitlichen Bild ab. Das 18. Jahrhundert erwacht wieder zum Leben. Ganz im Norden von Cape Breton Island breitet sich der gewaltige Cape Breton Highlands Nationalpark aus. Er erstreckt sich über die nördlichen Teile der Counties Inverness und Victoria. Wer dort hineinfahren will sollte der Forstbehörde, den Rangern, eine kleine Mitteilung hinterlassen wo genau man wie lange hin will. Auch sollte man sich zuvor mit genug Benzin, Wasser und Lebensmitteln – und Streichhölzern für mögliche nächtliche Lagerfeuer – eindecken. Ein Schlafsack oder auch eine warme Wolldecke für kältere Nächte sollte ebenso vorhanden sein. Wer sich in diesem Park verfährt, weil man die Orientierung verloren hat, vielleicht sogar von den – hier teilweise sehr schlecht, wenn überhaupt – ausgeschriebenen öffentlichen Straßen abkommt, da es hier auch keine Straßenhinweisschilder gibt, findet nicht so schnell wieder heraus, wenn man eine abzweigende Kreuzung nicht als solche erkennt und schließlich im Nirgendwo landet. Geteerte Straßen gibt es dort nur eine, am äußersten Rand entlang, in Küstennähe. Alle anderen Wege – Straßen kann man hier sicher nicht sagen – sind typische Waldwege. Dort kann auch einmal ein Baum im Weg liegen. Zum Wenden kann der Pfad dann zu schmal sein. Regnet es, oder hat es zuvor geregnet, so kann der Wagen, sofern nicht mit Allradantrieb ausgestattet, im Morast einsinken. Geht der Sprit dann noch aus und werden die Vorräte knapp – die man hoffentlich vorher eingekauft hat, – so stehen lange Wanderungen bevor, bis man nach mehreren Tagen, sofern man sich nicht noch mehr verläuft oder gar im Kreis marschiert, wieder auf Menschen stößt. Jedoch scheint in diesem Fall die Chance größer zu sein, zuvor von einer Herde wilder Moschusochsen überrannt, von einem Bär oder anderen wilden Tieren gejagt zu werden oder ihnen gar zum Opfer zu fallen, – sollte man nicht zuvor verhungern. Obwohl, wer wollte nicht schon einmal so richtig „aussteigen“ und sich voll und ganz der Natur hingeben und auch von ihr leben? Diese Idee kann hier leicht wahr werden!
Tiere haben in diesem Park Vorrang.

Selbst im Zeitalter von Handys sollte man nicht darauf vertrauen, sich kurz mal bei den Rangern melden zu können und eine Ortsbeschreibung durchzugeben, wo man sich gerade befindet – oder wo man sich zu befinden glaubt. In einem Gebiet von mindestens 500 km² Wald, Bergen und Wildnis sieht jeder Baum gleich aus, egal wie gut oder schlecht man ihn für die Suchmannschaft beschreibt. Sollte das Handy dort überhaupt Netz haben, so hat man noch Glück im Unglück.

An den Küsten Cape Bretons findet man auch Seehunde. Allgemein kann man hier sagen, dass Möwen, Seeadler und andere bei uns nicht (mehr) bekannte Tiere noch das Geschehen zu Lande, in der Luft oder im Wasser beherrschen. Eine weitere Sehenswürdigkeit auf Cape Breton ist der große Bras d’Or Lake, der mit seinen vielen Kanälen und breiten Flussarmen sich wie ein Tintenfisch durch das Steilmassiv des Hochlandes zieht. Südwestlich dieses Naturereignisses, auf der Westseite Cape Bretons, zieht sich der Ceilidh Trail bis zum Sunrise Trail hin. Eine Landschaft mit Schafen, Dudelsackmusik, Kilts und Fiedel spielenden Menschen, die eher an Schotten und Iren erinnern, prägen nun das Bild der landschaftlichen Szenerie bis etwa zum Großraum um New Glasgow. Der Sunrise Trail bietet besonders für Familien mit kleinen Kindern Sandstrände zum Baden und Spielen. Unterhalb dieser Trails findet man noch den Glooscap Trail um das Minas Basin herum, und den Evangeline Trail, der an der Bay of Fundy entlang bis Yarmouth führt. Felsenkletterei, den höchsten Tidenhub zwischen Ebbe und Flut weltweit, Vögel beobachten, wilde Beeren und den indianischen Legenden nach auch die Götterwelt Glooscaps, des Indianergottes, laden zu abwechslungsreichen Expeditionen ein. Wem das mythische Weltbild der einstigen Micmac-Indianer zu abstrakt erscheint, kann sich auf dem Evangeline Trail den Kirchen, Kapellen und Kathedralen früherer Missionare und heutiger selbsternannter Prediger wieder aufmuntern lassen.

Grundsätzliches:

*In Nova Scotia wird die deutsche Sprache verstanden, auch dann, wenn sie nicht öffentlich gesprochen wird. Flüche oder heimliche Beleidigungen / Beschimpfungen in Gegenwart anderer Menschen sollte man also tunlichst unterlassen. Viele Kanadier waren bei der Marine in Bremen oder Hamburg stationiert. Wenn sie nicht bei der Marine waren, so kennen sie die deutsche Sprache möglicherweise aus ihrem Luftwaffenstützpunkt in Baden.
Wird der Fluch oder die Beleidigung verstanden, so kann es durchaus sein, dass aus den sonst sehr freundlichen Kanadiern sehr unfreundliche und abweisende Menschen werden, die auch nicht mehr hilfsbereit sind, wenn man denn in Not kommt.

*Da zwischenzeitlich Neu Schottland auch für viele deutsche, österreichische und schweizerische Rentner zum Rückzugsgebiet geworden ist, findet man viele deutschsprachige Senioren im Land.

*Wer ein Auto fährt sollte sich, besonders als Tourist, an die Geschwindigkeitsbeschränkungen halten. Strafzettel sind schnell vergeben und sie können sehr teuer werden, teurer als die schon „zu teuren“ deutschen Strafzettel, über die man sich in der Heimat schon beklagt.

*Was Alkohol am Steuer betrifft habe ich schon Hinweise gegeben. Bitte beachten! Gleiches gilt auch für den Sicherheitsgurt und das Fahren, tagsüber, mit Licht.

*Wird man von der Polizei angehalten, so behält man die Hände deutlich sichtbar am Lenkrad und macht keine zu schnellen Bewegungen. Zwar ist Kanada nicht mit den USA vergleichbar, jedoch nähert sich auch in Nova Scotia und Kanada allgemein, kein Polizist zu leichtfertig und alleine einem fremden Fahrzeug. Im Hintergrund steht immer noch ein weiterer Polizist mit der Hand an der Waffe, – für alle Fälle.

*Alkohol gibt es in speziellen Geschäften, wenn es ‘richtiger Alkohol’ ist. ‘Alkoholfreie Getränke’ oder Ersatzbiere aus exotischen Stoffen findet man allerdings auch in Supermärkten. Jedoch sollte auch hier die Altersbeschränkung beachtet werden.

*Achtung beim Einkauf:
Die Preise auf den Waren sind Nettoangaben. Wird / werden der Artikel / die Artikel bezahlt kommt mindestens noch eine Steuer darauf. Entweder die ‘Provinzsteuer’ oder die ‘Landessteuer’. Bezahlt wird also der Bruttopreis, der teilweise bis zu 20 % über dem auf den Waren angegeben Preis liegen kann. Wer also 180 canadische Dollar im Geldbeutel hat, darf für höchstens 150 Dollar Preisangaben auf den Waren einkaufen.

*Es gibt Feiertage, die gelten in ganz Kanada, und es gibt Feiertage, die nur in einer oder mehreren Provinzen gelten.

*Halifax ist internationaler Flughafen. Er kann von Deutschland aus über England oder Holland im Transfer direkt angeflogen werden. In den Sommermonaten gibt es teilweise auch Direktflüge ab Deutschland.
Genaue Informationen bitte im Reisebüro erfragen!

*Große Lebensmittelgeschäfte haben oft rund um die Uhr geöffnet.

*Wer jagen oder fischen will sollte sich vorab in Nova Scotia bei dem „Department of Lands and Forests; P.O.Box 698 Halifax; Nova Scotia; Canada B3J2T9“ vor Reiseantritt melden und gegebenenfalls eine Lizenz anmelden.

*Jugendherbergen:
Informationen erhält man unter: Canadian Hostelling Association (CHA) National Office 333 River Rd., Tower A 3, Vanier City Ottawa, Ontario, Canada K1L8H9

*Diplomatische Vertretungen:

Deutsche Vertretung in Kanada:
Botschaft der Bundesrepublik Deutschland, 1 Waverley Street, Ottawa, Ontario K2P OT8. (Postanschrift: Embassy of the Federal Republic of Germany, P.O. Box 379, Postal Station ‘A’, Ottawa, Ontario K1N 8V4, Kanada

Kanadische Vertretung in Deutschland:
Botschaft Kanada, Berlin:
Botschaft Kanada, Leipziger Platz 17, 10117 Berlin;
Hier erhält man auch weitere Informationen über das Reise- und Urlaubsland.

Fremdenverkehrsbüro von Nova Scotia
c/o TravelMarketing Romberg, Schwarzbachstraße 32, D-40822 Mettmann/Düsseldorf
Tel: (02104) 79 74 54. Fax: (02104) 91 26 73.
E-Mail: novascotia [at] travelmarketing.de
Internet: www.novascotia.com
Mo-Fr 09.00-17.30 Uhr.

Nova Scotia Department of Tourism and Culture
6th Floor, World Trade and Convention Centre, 1800 Argyle Street, Halifax, Nova Scotia B3J 2R5
Postanschrift: PO Box 456, Halifax, CA-Nova Scotia, B3J 2R5
Tel.: (902) 425 57 81 (lokal und außerhalb von Nordamerika; (1800) 565 00 00 (gebührenfrei in den USA und Kanada). Fax: (902) 424 26 68.
E-Mail: explore [at] gov.ns.ca
Internet: www.novascotia.com

*Einreisebestimmungen:
gültiger Reisepass, ohne Visum bis zu 6 Monate Aufenthalt; der Pass muss mindestens noch 6 Monate oder auf jeden Fall bis zum Ende der Rückreise gültig sein. Es müssen genügend finanzielle Mittel für den Aufenthalt und die Rückreise – sofern noch kein Rückreiseticket vorhanden – auf Verlangen nachweisbar sein. Im Regelfall ist ein Rückreiseticket bereits bei der Einreise vorzuweisen

*Was darf nicht ausgeführt werden:
Kunstgegenstände allgemein, aber auch nicht von Indianern oder Inuit, die kulturelles Erbe kennzeichnen; Produkte von Tieren die unter Artenschutz stehen.

*Was darf nicht eingeführt oder muss unbedingt angemeldet werden:
Waffen für Jagd, Lebensmittel, Saatgut. Bitte hier unbedingt vor Reiseantritt die jeweils aktuellen Informationen einholen!

*Genaue Angaben sind jeweils vor Reiseantritt bei Reiseanbietern, Fremdenverkehrsamt oder diplomatischen Vertretungen aktuell zu erfragen!

(Angaben ohne Gewähr – Stand 2006)