Im Gewimmel der Frequenzen – Risiko Mobilfunk

Rund um die Uhr erreichbar, neueste Nachrichten per SMS, Filme schauen auf dem Mini-Bildschirm, allerlei Tarife und coole Klingelsounds – das vielfältige Mobilfunkangebot ist mittels perfekt geölter Marketingmaschinerie inzwischen erfolgreich auf dem Erdball verteilt worden. Ein Handy “braucht man heute”. Wirklich? Im allgemeinen Verlangen nach Bequemlichkeit, drahtlosem Telefonieren, kabelloser Datenübertragung oder auch lustigen Spielereien und Klingeltönen gehen warnende Stimmen eher noch unter. Dass mit dem Handy und dem damit verbundenen Funkfeuer durch eine Unzahl weltweit verbauter Mobilfunkmasten aber auch Gefahren verbunden sein können, darauf macht u.a. das “Netzwerk Risiko Mobilfunk” aufmerksam.

Klingeln im Ohr

Klingeln Ihnen auch bei ausgeschaltetem Handy die Ohren? Vielleicht liegt es am Sendemast von gegenüber? Ohrensausen, Müdigkeit, Gereiztheit, Kopfweh oder Konzentrationsstörungen sind häufig genannte gesundheitliche Beeinträchtigungen. Im menschlichen Gehirn und Nervensystem werden Informationen mittels feinster elektrischer Ströme übertragen. Die künstlichen elektromagnetischen Felder des Mobilfunks liegen genau im Frequenzbereich der natürlichen, die Lebensvorgänge steuernden elektromagnetischen Schwingungen. Wer hier sofort Kritik mit “Hysterie” gleichsetzt, beweist einen mehr als fahrlässigen Umgang mit der Gesundheit vieler Menschen. Zudem sollte die wachsende Anzahl Ärzte unter den Kritikern zu denken geben. Um Kritik rundheraus ablehnen zu können, ist im Bereich Mobilfunk noch viel zu wenig geforscht worden. Insbesondere fehlen Erkenntnisse über die Langzeitwirkung des täglichen Funkfeuers. Was mit Gehirn und Nervensystem der Menschen, die in der Nähe hochfrequenter Sendemasten leben müssen wirklich auf Dauer geschieht, weiss niemand so genau. Trotz allem Unwissen um etwaige Spätfolgen wurde dennoch in aller Eile flächendeckend die ganze Erdkugel mit dieser Technologie “vorsorglich” ausgerüstet.

Alles Panikmache?

Angst vor Krankheiten kann sicher ebenso schädlich wirken wie die tatsächliche Beeinträchtigung durch Umwelteinflüsse, und manch einem mag verständlicherweise schon vom Anblick der architektonisch nicht sehr harmonisch wirkenden Sendeanlagen übel werden. Ein zu frühes Verharmlosen und Abwiegeln zeugt allerdings nicht von verantwortungsvollem Umgang mit dem Thema. Für eine zynische Verbuchung kritischer Stimmen unter “Esoterik” besteht bei der derzeitigen Unkenntnis wenig Anlaß. Sind doch z.B. auch die Gefahren des Rauchens jahrelang unterschätzt worden. Der dumme Witz “Rauchen ist gesund – erforscht von Dr. Marlboro” dürfte manchem noch geläufig sein. Jahrelang wurde Asbest in Gebäuden verbaut, bis man überrascht bemerkte, dass es hochgefährlich ist und Lungenkrebs verursacht. Ebenso hat sich erst seit kurzem herumgesprochen, wie schädlich das CO2 auf das Klima wirken soll, jahrzehntelang wurde das Gas bedenkenfrei in die Luft geblasen. Es liegt nahe, dass jetzt wo wir es mit einer derartig flächendeckenden, erdumspannenden Technologie wie es der Mobilfunk ist, zu tun haben, noch viel genauer und lückenlos hinschauen müssen, ob (Langzeit-)Risiken bestehen. Und zwar mit Forschung, welche nicht von der Mobilfunkindustrie finanziert wurde. Allerdings muss die Verbreitung solcher Informationen massive Hürden nehmen. Wer als Journalist berichten will, kann recht merkwürdige Dinge erleben. [Funkstille über Strahlungsschäden (PDF)]

Im Gewimmel der Frequenzen

Die ganze Palette der Frequenzen, die täglich von außen auf uns abgefeuert werden und uns im wahrsten Sinne durchdringen, ist sehr unterschiedlich. Das weltweite Geflecht aus Mikrowellen funkenden Gerätschaften wird zudem immer noch in sehr erheblichem Maße weiter ausgebaut. Kein seriöser Wissenschaftler kann daher noch guten Gewissens behaupten, er habe hierüber den vollsten Überblick. Eine Schwäche ist dabei vielen Studien und daraus resultierenden Grenzwerten oft gemein: Sie widmen sich nur einem eng umgrenzten Bereich, z.B. einer Antenne, bescheinigen deren Verträglichkeit für Mensch und Natur und klammen dabei aus, dass der uns umgebende Frequenz-Cocktail aus mehreren Quellen kommt und sich diese summieren. Und neben den Mikrowellen des Mobilfunks ist das empfindliche System des Menschen und der Natur zudem noch Strahlen durch (Flug-)Radar, Elektrogeräte wie TV und Computer, WLAN Funknetzwerke, Babyphone, DECT-Telefonen, usw. ausgesetzt.

Händimüde

Offensichtlich reagieren nicht alle Menschen in gleichem Maße auf Elektrosmog. Aber mal ganz abgesehen von gesundheitlichen Risiken erfreuen sich die mobilen Telefone ohnehin nicht mehr überall so großer Beliebtheit. Inzwischen gibt es – nicht nur aus Vorbehalt gegen die Technik – eine wachsende Zahl von Leuten, die auf den klingelnden Nervtöter lieber verzichten. Sie betrachten es als wenig wichtig – wenn es das je gewesen ist – überall und immer erreichbar zu sein. Stressiges Gelärme der allerneuesten Klingeltonkreation, lautstarker Austausch von Nichtigkeiten während einer gemütlichen Mahlzeit im Restaurant, im Kino oder Zugabteil – die psychologische Schädlichkeit mobiler Technik mag ebenfalls mal eine Untersuchung wert sein.

Quellen:
Info über Mobilfunk/Mikrowellen-Strahlung: www.strahlung-gratis.de
Info für mobilfunk-kritische Initiativen: www.netzwerk-risiko-mobilfunk.de