Beizen von Saatgut

Saatgut beizen ist sowohl in der konventionellen als auch der biologischen Landwirtschaft eine verbreitete Technik, wobei sehr unterschiedliche Präparate im Gebrauch sind.

Als Beizung bezeichnet man in der Landwirtschaft und im Gartenbau die Behandlung von Saatgut mit wuchsfördernden, keimfördernden Stoffen und Pflanzenschutzmitteln, Fungiziden und anderen Hilfsstoffen. Dadurch wird der Samen im Boden vor Krankheiten geschützt. Viele Erreger von Pflanzenkrankheiten haften am Saatgut und lassen sich so wirksam bekämpfen.

Das Beizen von Saatgut ist bereits eine sehr alte Technik, welche schon in der Antike angewendet wurde. Es sind flüssige Mittel oder pulverförmige Substanzen im Einsatz. Bei flüssigen Mitteln wird das Saatgut darin getränkt / eingeweicht, damit es die enthaltenen Wirkstoffe aufnimmt. Nach der Saat gibt der junge Keimling den gebeizten Stoff an die nahe Umgebung ab. Den mit dem Beizstoff gesättigten Bodenraum nennt man Beizhof, in diesem Bereich haben Schädlinge keine Chance. Zusätzlich kommt es durch den Saftstrom zu einer systemischen Wirkung. Vorteil der Saatgutbeize ist die sparsame Dosierung der Wirkstoffe, da beim gezielten Einsatz des Wirkstoffes genau dort, wo er gebraucht wird, weniger Fungizide erforderlich sind als beim ungenauen Spritzen des gesamten Feldes.

Die verwendeten Beizen sind oft auch vergällt und rot gefärbt, damit Wildtiere das Saatgut nicht fressen. Außerdem ist so erkennbar ob die Samen ausreichend benetzt wurden.

Häufig wird Saatgut mit einer wirkstoffhaltigen Hülle umgeben – das sogenannte Pillieren. Dabei wird das Saatgut mit einer Hülle aus dem Pflanzenschutzmitteln und häufig zusätzlich Dünger umgeben. Zudem wird die Saat dadurch homogener und somit geeigneter für Aussaatmaschienen.

In der biologischen Arbeitsweise sind Pflanzenextrakte wie Schachtelhalm, Kamille oder Baldrian klassische Beizmittel.