Die Neue Schule Hamburg

Sitzenbleiben, Noten, Hierarchien, Klassen – alles Schnee von gestern in der Neuen Schule Hamburg, denn hier soll freies Lernen möglich sein. Angelehnt an das Konzept der Sudbury Valley School geht es im Kern um die Mitbestimmung der Schüler: Sie entscheiden eigenverantwortlich, was, wann und wie sie lernen. Zum Unterricht verabreden sich die Schüler mit ihren Lehrern, wenn sie es wollen. Hier soll das Lernen Spaß und keine Angst machen, so das Ziel.

Auszüge aus dem Konzept der Schule: “…gehen wir davon aus, dass Kinder und Jugendliche am effektivsten lernen, wenn sie über ihr Lernen selbst bestimmen können. Dadurch ermöglichen wir den SchülerInnen, ihre Persönlichkeit frei zu entfalten und die Verantwortung für ihr eigenes Handeln zu übernehmen … Nur wer Entscheidungen selbst fällt, kann dafür auch Verantwortung übernehmen. Demokratie lernt man durch demokratisches Handeln, Gleichberechtigung durch gleichberechtigtes miteinander Leben.”

In Hamburg-Rahlstedt steht die alte Gründerzeitvilla mit vier Etagen, in der die Neue Schule Hamburg untergebracht ist. So ganz neu ist die Neue Schule Hamburg nun nicht mehr, sie wurde im März 2007 gegründet. Einen hohen Bekanntheitsgrad erwarb die Schule insbesondere wegen ihrer Mitgründerin, der Sängerin Nena. Die Schule ist eine staatlich genehmigte Gesamtschule für Schüler ab 6 Jahren mit jederzeitigem Schuleintritt von der ersten bis zur zehnten Klasse und bietet Raum für 85 Schüler. Ein Wechsel der Schüler auf eine staatliche Schule ist möglich, ebenso umgekehrt. Monatlich wird ein Schulgeld in Höhe von 150 Euro erhoben. Zudem finanziert sich die Schule auch durch Spenden. Für ihr beispielhaftes Engagement erhielten die Gründer im Mai dieses Jahres in Berlin den Sonderpreis des DPWK (Deutscher Preis für Wirtschaftskommunikation).

Eines der hartnäckigsten Vorurteile alternativen Schulformen das Leben schwer machen – dass Kinder, die eine reformpädagogische Erziehung in einer Privatschule genossen haben, später Schwierigkeiten hätten, ein Studium oder eine Berufsausbildung zu absolvieren – ist von mehr als 40 Schulen dieser Art weltweit widerlegt worden. So ist das Sudbury-Konzept, das seit 1968 existiert und an das sich auch “Nenas Schule” anlehnt, bekannt für seine hohe Rate erfolgreicher Schüler. Etwa 80 Prozent der Absolventen setzen ihre Bildung an einer Universität oder einem College fort.

Die Schule unterstützt auch Gründungsinitiativen. Sie finden Anmeldeformular und Email-Kontaktdaten auf der Webseite: www.neue-schule-hamburg.org