Spenden, die unterstützen

Alle Jahre wieder flattern zu Weihnachten wieder die zahlreichen Spendenaufrufe ins Haus. Um diese Zeit des Jahres sind wir oft eher bereit, nicht nur Geschenke für die Lieben zu kaufen, sondern auch ein wenig Geld für Menschen abzuzweigen, denen es nicht so gut geht wie einem selbst.

Eine große Anzahl Hilfsorganisationen nimmt sich der Verteilung der eingesammelten Spenden an, ein nicht unerheblicher Teil fliesst dabei naturgemäß in die Verwaltung und nicht zuletzt die Werbung. Das übrige geht dann als Geld- oder Sachspende an die vor Ort eher zur Passivität verurteilten Empfänger. Was im Katastrophenfall und anderen akuten Notsituationen durchaus wünschenswert scheint, ist allerdings bei einer Entwicklungshilfe, die nachhaltig wirken soll, eher kontraproduktiv. Besteht die Form der Unterstützung nur aus Spendengeldern, werden nicht selten Abhängigkeitsverhältnisse zwischen Empfänger und Spendern geschaffen.

Existenzgründer unterstützen

Dass es tatsächlich ganz anders geht, beweist das Online-Projekt Kiva (www.kiva.org), das bislang mit großem Erfolg zinsfreie Kredite für Kleinunternehmer in Entwicklungsländern sammelt und vor Ort zur Verfügung stellt. Die Plattform besteht seit 2005 und ist die erste im Internet, die in dieser Art Kredite vermittelt. Schon ab 25 $ Einzahlung kann man mit der eigenen Spende einen lokalen Kreditnehmer unterstützen. Nach kurzer Zeit wird das gemeinsam mit anderen Spendern gesammelte Kapital einem Existenzgründer zur Verfügung gestellt. Dabei hat jeder die freie Wahl, welchem Empfänger, also welchem Kleinunternehmen das Geld zukommen soll. Ob Lebensmittelhandel, Schneiderei, Kurierdienst, die Ideen der Gründer sind vielfältig, immer wird dabei angegeben, wofür das Geld verwendet werden soll, beispielsweise für neue Ware oder die Anschaffung einer Nähmaschine.
Die Kreditsummen insgesamt sind nicht hoch, oft nur um die 500 bis 1000 Euro, in den entsprechenden Ländern können aber dafür durchaus Anschaffungen getätigt werden, mit denen man sich als Gründer eine Existenz aufbauen kann.
Wer für einen Kredit ‘gespendet’ hat, bekommt normalerweise irgendwann einmal das Geld zurück, und die Spende kann dann noch einem weiteren neuen Unternehmer zugutekommen.

Kiva-Spende als Geschenk

Mit einem Geschenkgutschein, den man auch per E-Mail versenden kann, ist es leicht möglich, auch andere zum Spenden über Kiva anzuregen. Als netter Zusatz auf dem Gabentisch oder sogar als Ersatz fürs Weihnachtsgeschenk unter Leuten, die sich keine Dinge schenken möchten, eignet sich diese Idee sehr gut.