Gurkenpanik?

Sprossen, Tomaten, Gurken, davor Eier, davor Fleisch, Fisch, Käse, Wein, Hühner, Nudeln, Rindfleisch, immer mal ist ein neues Lebensmittel dran, das zeitweilig für Schlagzeilen sorgt. Was wurde uns nicht bis heute eigentlich schon alles madig gemacht, und trotzdem soll es noch Menschen geben, die hin und wieder gern leckeres Essen genießen.

Wie kann man gesund essen? Indem man auf “Essen” verzichtet, das aus Massenproduktion kommt, auf “billig-billig” bei Lebensmitteln verzichtet, alles möglichst frisch und vom nahen Anbieter kaufen, Gemüse immer sorgfältig waschen. Und um vollkommen gesund zu leben, kommt noch der Verzicht auf zuviel Medien-Konsum hinzu…

“Der Feind im Essen”, titelt der “Spiegel” und eine seltsam bizarre Spurensuche neuester “Ehec”-Experten und Verdächtiger stellt nacheinander Gurken, Tomaten, Salat und Sprossen unter Generalverdacht, um später wieder vor Gurken zu “entwarnen”. Die Berichte führen uns unter anderem von Spanien über Hamburg nach China und zuletzt ins niedersächsische Bienenbüttel, von wo die “Welt” über CBS Reporter zu lesen gibt, die sich in dem kleinen Ort auf die Jagd nach dem Ursprung des Erregers gemacht haben und schließlich einen Biohof, der verdächtige Sprossen herstellt, umlagern – Szenen die aus einem albernen Buck-Film entsprungen sein könnten. Nur leider ist diese hektische Hatz keine Fiktion.
Dass dabei Betriebe in die Pleite getrieben werden, dass jeder Restaurantbetrieb oder Bauernhof, der in Verdacht und damit sofort an den öffentlichen Pranger gerät, schonmal vorsorglich Insolvenz anmelden kann, auch wenn sich später herausstellt, dass da gar nichts war – für die Verdächtiger ein “shit happens”, für die Betroffenen aber ein existentielles Drama – über das “Spiegel” und “Welt” sicher keine Zeile mehr schreiben werden.