Blumen sammeln fürs nächste Frühjahr

Ob an Teich oder See, im Sumpf oder Moor, im Wald – überall blüht es im Sommer üppig. Und nicht nur Blüten zieren die Blumen und Baumblüten, die Pflanzen tragen Früchte, die Samen entstehen und – je nach Sorte – sind sie jetzt bereits reif oder sie werden es gerade.

Wer sich für die Erhaltung der Artenvielfalt in der Tierwelt einsetzen möchte, muss sich auch für die Vielfalt der Pflanzen einsetzen. Wer Tiere liebt und sie gern zu Hause beobachtet – kann einen steril aufgeräumten Garten mit überwiegend kurzgemähter Rasenfläche oder eine allzu rigorose “Unkraut”-vernichtung gar nicht in Erwägung ziehen.

Die Vielfalt im Pflanzenreich unterstützt die Vielfalt im Tierreich. Wer ein paar Quadratmeter Fläche hat, auf der sich etwas anpflanzen lässt, sollte daher übers Rasensäen hinausdenken. Dann freut sich auch das menschliche Auge.

Der schöne Anblick der Blütenpracht ist, wie gesagt, nicht alles – weiterer Lohn der Mühe ist das sonore Brummen und Summen fleißiger Hummeln und nützlicher Bienen, die sich über den leckeren Nektar in den Blüten hermachen. An den verschiedenen Nektarsorten laben sich neben den Bienen die unterschiedlichsten anderen Insekten. Schmetterlinge und andere geflügelte summende Sammler freuen sich über bunte Blumenmeere. Und nicht zuletzt freuen sich schließlich die Vögel und andere Tiere, die auf Insekten als Nahrungsmittel angewiesen sind.

Vor allem jetzt ab August ist es Zeit, Samen zu sammeln, für das nächste Frühjahr, damit man dann keine Samen zu kaufen braucht.
Wer der Vielfalt zu ihrem Recht verhelfen mag, kann die Samen dann auch in andere Gefilde bringen, und sich als Seedbomber betätigen. Wer so etwas auf Dauer erfolgreich tun will, kommt um das Samensammeln kaum herum. Im Herbst ist im allgemeinen Erntezeit, die Samen der Pflanzen sind reif.

Ringelblumen, Cosmea, Akelei, Mohn, Wicken, Kapuzinerkresse, Sonnenblume, Tagetes, Kräuter, Tomaten und viele andere Pflanzen lassen sich so im nächsten Jahr einfach vermehren und im Topf oder Beet oder im Gelände erneut anpflanzen. Wenn die Blüten abgeblüht sind, kann man meist die Samenkapseln ernten, am besten schneidet man sie – bei trockener und warmer Witterung – mit einem scharfen Messer ab. Die meisten Sorten müssen vor dem Einlagern noch ein wenig trocknen, auf Zeitungspapier gelegt werden, um nachzureifen, aber dabei sollten sie nicht der direkten Sonne ausgesetzt werden (ideal in einem warmen Innenraum), sodass sie über den Winter gut verpackt und schließlich an einem trockenen, dunklen und kühlen Ort gelagert werden können. In kleinen Tüten (z.B. Briefumschläge) oder kleinen Gläsern oder auch Plastikbehältern verpackt überstehen die Samen dann den Winter, und sind im nächsten Frühling für die Aussaat bereit – und dem neuen Blumenteppich steht nichts mehr im Weg.