Hohepriester

Hierophant, Pontifex Maximus, Archiereus, Papst, Bacchus, Jupiter

Symbolik

Nummerierung(en): 5
Sternzeichen Taurus = Stier mit Stern Aldebaran (einer der "4 Ecken"), Nachtzeichen der Venus
Monat April, Ostermond, Ostern -> Die Herrscherin
Sternbild Orion, Gürtelsterne = "Heilige Drei Könige"
Sternbild Schütze (Apollo, philosophisch-religiöse Symbolik)
Buchstabe A
Griech. Buchstabe α Alpha (1) / Gegensätze Alpha und Omega: Alpha=Stier und Omega=Skorpion
Hebr. Buchstabe Aleph ("Ochse").
Rune Perd/pard (Vater) und yr - das Unbewusste, Verwurzelung.
Säge mit Halbkreis, darin Schwefel-Symbol - Kreuz unter einem Dreieck
Thron, seltener Wagen
Schlüssel
Stufen-Krone mit Strahlenkranz oder Mithra
Kreuz = Sonnensymbol. Licht, Jahreskreuz.
2 kleine Adepten (Schüler)
Hirtenstab, Mantel, Gewand - vertikale Ausrichtung
Vase, Krug mit roter Flüssigkeit
Frühlings-Stier-Sonne als Licht-"Priester", babylon. Merodach/Marduk, gr. Apollos Lykeios, bibl. Melchizedek, Abraham, Aaron. Orion, Osiris
VATER als Iu-Pater Jupiter (das 1JJ-Tarot und Epinal bezeichnen die 5. Karte mit dem Namen Jupiter), Zeus-Pater. Nord. Odin - Valfjödur, Herfjödur Dionysos, Bacchus
Animus (gemeinsames) Unbewusstes, Ur-Prinzip, Abstammung.
Dunkle Sonne / innere, unsichtbare, übersinnliche, belebende Sonne, Feuer-Geist


Spirituelle Segnung, Gebet, Wahrheit, Läuterung, Erleuchtung. Offenbarung, Lehre.
Nächstenliebe, Liebe zum Schöpfer, Tugenden. Abstammung, Wurzeln, Rückverbindung (re-ligio). Vater-Archetyp, Lichtbote, Lehrer. Offenbarung, Erkenntnis. Vergebung.

"Begegnen werden sich Erbarmen (besed) und Wahrheit (ehmeth). Gerechtigkeit (tsedeq) und Friede (shalom) werden sich küssen. Aus der Erde (erets) sprießet die Wahrheit (emeth), Gerchtigkeit (tsedeq) blickt hernieder vom Himmel (mishamayim)"
(Bibel, Psalm 85)

Lehren oder sich belehren lassen. Berufung. Innere Stimme, Intuition (intueri - schauen), Spirituelle Offenbarung, Führung, Anleitung, Vermittlung. Theologie, Religion und im erweiterten Sinn alles, was den Menschen zurück zu den Wurzeln führt, ihm Übersicht und Einsicht vermittelt, also auch philosophische, esoterische und andere erhellende Mittel wie beispielsweise das Tarot, Astrologie (die biblischen heiligen drei Könige werden als Sterndeuter bezeichnet). Symbolsprache verstehen, allgemein symbolisch-vertikale ("analoge") Lehre und Forschung. Vermittlung göttlicher (Natur-)Gesetze. Ritual, Gebet.

Hirtenstab, Krone und Mantel des Hohepriesters sind Symbole für seine vertikale Ausrichtung, das Streben nach einem höheren Sinn oder das Bewusstsein dafür.

Unbewusste Schatten des Hohepriesters: Rechthaberei, Missionieren.

Religion

Im Bereich der Religion gibt es viel menschengemachtes Dogma und das Wort Religion hat diesen klerikalen Beigeschmack, obwohl es im Prinzip erst einmal nichts weiter als die re - ligio = Rückverbindung des Menschen mit seinem wahren Ursprung, mit Gott, ausdrückt. Mit per Kreuzzügen oder Kriegen eingebleuten Ideologien hat Religion nichts zu tun. Die Welt-Religionen sind nicht von falschen Heuchlern erfunden worden, sondern von solchen infiltriert. Ab der Übertretung von Geboten, die der Nächstenliebe widersprechen wie "Du sollst nicht töten", haben sich die Führer von Institutionen, die sich "Kirche" nennen, in Sachen Religion selbst disqualifiziert. Übt ein Talar- und Amtsträger Religion um der Macht willen aus, stellt sich aus Geld- oder Machtgier oder sonstigen egoistischen Zwecken zwischen Gott und die Menschen oder folgt den moralischen oder ethischen Ge- und Verboten seiner Kirche zwar, ohne aber Verständnis für deren Sinn zu haben, ist er kein Hohepriester, sondern arbeitet für den → "Teufel". Allerdings ist das ersatzlose Streichen sämtlicher, mit dem Thema Religion und Kirche zusammenhängender Themen im eigenen Leben nicht die Lösung, mit der man dem modernen Missstand begegnen kann. Im Gegenteil. Außer Geist und Körper hat der Mensch eine fühlende Seele, die ebenso wie die beiden anderen gepflegt und genährt werden möchte. Und der Seele ist es - ebenso wie Geist und Körper - nicht egal, von woher sie ihr "Futter" bezieht, damit sie gesund sein kann. Seelenheil, das durch Praktizieren höherer Tugenden wie Glaube, Liebe und Hoffnung erlangt wird, kann ein Mensch zu seinem eigenen Guten erlangen und auch seinen Mitmenschen vermitteln, ohne sich von Amtsträgern dabei stören oder in seiner Gutmütigkeit von Institutionen ausnutzen zu lassen. Es gehört Mut dazu, sich außerhalb einer Gruppe zu stellen, wenn man darin etwas erkannt hat, das der ursprünglichen Lehre vollkommen widerspricht. Das bedeutet nicht, dass man "vom Glauben abgefallen" ist. Im Gegenteil. Die Stärke, der Mut, zur Wahrheit zu stehen, ist nämlich ebenfalls eine wichtige Tugend des Menschen. Aus dem bequemen Schutz starrer Hierarchien muss man bereit sein, sich zu lösen, damit man sich davon nicht vom Licht der Wahrheit wegführen lässt. Jeder Mensch hat dieses Licht in sich. Unsere innere Stimme ist der beste Hohepriester, der uns zu wahrem Glauben und zur inneren Heilung führt.

Apollo

Apollo ist griechischer Gott der Weissagung, er besiegt den pythischen Drachen und erlangt das Orakel von Delphi. Orakelsprüche, Weissagung, das "Wort" wird von ihm verkündet (er "verkündet den Willen Jupiters"). Zu ihm gehört die Musik, seine urtümlichen Instrumente sind Pharminx und Zither, auch Lyra - auf jeden Fall ein Saiteninstrument. "durch Apollos Saitenspiel fügten sich die Mauern von Troja zusammen"; er war "einer der zwölf großen Götter der Griechen und Römer". In Athen feierte man um Mitte Mai Thargelion, den Apollodienst. Die apollinische Musik galt als "Reiniger" des menschlichen Gemüts, zu reiner und besonnener Begeisterung führende Musik (im Gegensatz zu betäubender, verwirrender oder verwildernder). Hauptpunkt in der apollinischen Festfeier war der Frühaufgang der Plejaden.

Apollo ist Gründer (von Städten und Kolonien), er gilt als Arzt, Heilbringer, aber auch Verderber (gr. apolly - "ich verderbe").
Eines der beständigsten Attribute Apollos ist sein Rabe. Er verwandelte einst einen weißen Raben in einen schwarzen. Außerdem Schwan, Greif, Hahn, Habicht, Zikade, Wolf (wird von ihm getötet), Schlange. Pflanzen: Lorbeer, Palme, Ölbaum, Tamariskenstaude. (Vollmers Mythologisches Lexikon, Apollo)

Apollo als Führer bzw. Begleiter der "Musen" ist im Mantegna-Tarot die Nr. 20, seine 9 Musen sind Töchter der Mnemosyne, siehe Hohepriesterin. In seiner Eigenschaft als Zwillingsbruder und auch als Vermittler, als Götter- und Lichtbote hat Apollo zum großen Teil auch Hermes-Merkur Symbolik und befindet sich zwischen den Elementen Erde und Luft an der Grenze zwischen Stier und Zwillinge.


Ostermond April

April zurückgehend auf lat. Aprilis, das den zweiten Monat des ursprünglich mit dem März beginnenden Jahres bezeichnet. Die Etymologie von Aprilis ist ungeklärt, wahrscheinlich aber pragmatisch "zweiter, folgender" Monat (verwandt mit aber). Die Bezeichnung April setzt sich erst im 18. und 19. Jahrhundert endgültig gegen ahd. ostermanod (11. Jhdt.) und mhd. ostermanot (wahrscheinlich auf das heidnische Fruchtbarkeitsfest Ostern bezogen (der Autor)) durch. Eine weitere Variante bildet die Herkunft von lat. aperire (eröffnen), was auf den ersten Monat im Frühling verweist und quasi als Eröffnung des Naturzyklus gedeutet werden kann

(aus: http://unbequeme-gedanken.de/Sonstiges/etym.htm)
[Vgl. "Apis", der "geopferte" ägyptische Bulle. Röm. Fest Parilia = Aprilia]

Pers. Neurûs - Frühlingsfest.
Am 1. April war das altrömische Fest der Fortuna Virilis (Frauen) / Fest der Venus Verticordia, Veneralia: Frauen baden gemeinsam und bekränzen sich mit Myrte. Geschenke von Verehrern an ihre meretrices
1. April April-Scherze / April-Fool, davor: Lehrlingseinstellung, Steuerjahr.
Vom 12. bis 19. April Fest der röm. CERES Cerealia, in diesem Zeitraum am 15.4. Römische Fordicia "verbrannte Kälber", altröm. Fordicidia auch "Schlachtung trächtiger Kühe" f. Erdgöttin Tellus / Ceres, Terra Mater.
Am 21. April römisches Fest Parilia (auf Steinkalendern mit "PAR" abgekürzt) am 21. April.
23.4. röm. Vinalia (Weinfest), weitere Vinalia im August
25.4. röm. Robigalia Prozession/Bittgang auf Via St. Marcus / röm. augurium canarium, "Opfern rötlicher Hunde"
28.4. röm. Floralia, (andere Quellen nennen auch 27.April) mit Blumen und Tanz, Vorläufer oder Ableger des Tanz in den Mai, denn das Fest fand auch bis in den Mai hinein (3.5.) statt. Bunte Kleider und das Aufstellen von brennenden Lichtern waren zu den Floralia neben jeder Menge Blumenschmuck Brauch.
30.4. Walpurgisnacht. Walpurgisumzüge, Feuer. Südeuropa: Cruzes de Mayo mit Blumenzierde, Strohpuppen-Verbrennung / Kelt. Beltaine

Im Heidelberger Schicksalsbuch von 1492, Astrologischer Kalender nach Regiomontanus, (s. Abb. rechts, unterster Eintrag) finden wir die Zusammenhänge zwischen April, Apollo und Hohepriester noch einmal auf den Punkt gebracht.


Persischer Mithra und Stier-"Kult"

Das Mithräum als Stätte der Verehrung befand sich oftmals in einer Höhle. Stier ist astrologisches Nachthaus des Planeten Venus, welcher die Weiblichkeit symbolisiert, die Form des Sternbilds Stier kann man auch als Symbol für die Vagina sehen. Das weibliche Geschlecht wird von der animalischen (und eigentlich männlichen) inneren Kraft, dem Animus, getrieben. Diese Kraft wird bezähmt, (wobei sie womöglich "leiden und bluten" muss wie ihr Symboltier, der Stier) aber letztlich ist sie vor allem eine wärmende Höhle der Geborgenheit und ein Brunnen, dessen "Opfer" neues Leben schenkt. Unter dem Stier ist oft auch ein Skorpion abgebildet, der direkt zum Gegenpol führt, der Anima, welche - dort verhält es sich umgekehrt - "die Frau im Mann" darstellt. Im Tarot ist die Rolle des weiblichen Pendants zum Hohepriester, die ihm in der Reihenfolge vorausgeht, die Hohepriesterin.

Die astrologische Stiersymbolik verweist auf Besitz, auf Herkunft, das Elternhaus, das "Blut und Gut", also Gene und Erbanlagen, Wohlstand, die Grundlage, (mitgebrachte) materielle Seite des Lebens, als Erdzeichen im ersten (ich-)Quadranten zeigt sie das "ich habe". Die Norne Urd, die Vergangenheit, das vorbestimmte Schicksal, das erste, was zugrundeliegt.

A wie Auer-Ochse oder Abraham aus Ur

Es liegt die Vermutung nahe, da so viele Mithräen und Apollo-Tempel dem Stier gewidmet waren, dass der Jahresanfang bzw. Frühlingspunkt sich während dieser Kulturen in diesem Tierkreiszeichen befand. Die ägyptische Djosser-Pyramide, die relativ nahe der drei berühmteren in Kairo steht und die aber viel älter ist als diese, ist mit zahlreichen Stierzeichnungen geschmückt. Man bezeichnete den Stier, insbesondere die Plejaden, einst als "Tor zur Ekliptik". Aus diesen und anderen Indizien lässt sich folgern, dass der Stier einmal den Anfang des Jahreskreises bezeichnet hat. Rein rechnerisch, setzt man die Präzession als konstant voraus, muss es vor etwa 4000 Jahren gewesen sein, dass der Frühlingspunkt ins Sternzeichen Widder überging und damit der "Stier geopfert" werden musste. Der Buchstabe A als erster Buchstabe ähnelt signifikant der Form des Sternzeichens Stier. Das alte phönizische A wurde noch so gemalt:

Die noch ältere Hieroglyphe zeigt sogar einen Stierkopf, was keinen Zweifel mehr offen lässt. Zudem bedeutet wiederum das hebräische = Aleph, das unserem A entspricht, als Wort "Ochse" bzw. "Rind". Eine weitere Verbindung findet sich in der Silbe "Ur-", einem Präfix, das in die Vergangenheit weist, auf einen ersten Anfang - "Seit Ur-Zeiten, u". Der biblische Stamm-Vater Abram (hebr. Ab = Vater), kam aus "Ur". (vgl. nordische Rune Ur sowie die Schicksalsnorne der Vergangenheit, Urd). Ur-bar für fruchtbares Land verknüpft sich wiederum mit dem Ur, dem Auer-Ochsen, denn urbares Land ist Ackerland, auf dem der Ur-Ochse den Pflug zieht. Der biblische A-bel, erster Sohn von Adam und Eva, ist der erste Ackermann. Sein "Bruder" Kain (Widder-Mars) "ermordete" ihn, d.h. der Frühlingspunkt zum damaligen Jahresanfang wanderte in den Widder. » Sternbild Stier. Die zahlreichen Feste in den alten römischen Kalendern im März und April, bei denen ausgelassen gefeiert wurde, vor allem die Vinalia, und nicht zuletzt der erste April (engl. April Fool), der uns bis heute als Scherztag erhalten geblieben ist, passen zur Symbolik des Narren.

Das Sternbild Orion [Ur-ion], in der unmittelbaren Nähe des Stiers, wurde als Jäger oder Schäfer gesehen, auf Zeichnungen ist er immer in Menschengestalt abgebildet, mit Kopf, Armen und Beinen und einem sehr markanten Gürtel, der manchmal auch als Waffe bezeichnet worden ist. Sein auffälliges Aussehen sowie sein Aufgang im Frühling und Untergang im Herbst machten das Sternbild zu einem viel beobachteten Boten der Äquinoktien. Die Mythen von Orion in seinen Rollen als Jäger und Gejagter kann man in erster Linie als Geschichten verstehen, die sich aus astronomischen Beobachtungen ergaben. Orion ist Jäger der Plejaden, d.h. der Aufgang des Sternbilds folgt dem Aufgang der Plejaden. Orion kommt, nach einer anderen Mythe, durch den Pfeil der Artemis um oder wird von einer Schlange oder vom Skorpion gestötet. Die jeweiligen "Mörder" stehen dem Sternbild Orion genau gegenüber: Orion geht unter, wenn das Sternbild Skorpion aufgeht. Und irgendwann erlebt er natürlich seine "Wieder-Auferstehung". » Sternbild Orion.

Zahl 5 - 5 Sinne




Der Hierophant Tarotdeutung

Innere Führung. Wahrheit. Offenbarung, Einweihung. Religion, höheres Selbst.