Das Gericht

Das Äon, Nuntius, Angelos, Der Engel, Die Entscheidung

Symbolik

Nummerierung(en): 20
Hebr. Mutter-Buchstabe Shen (Zahlwert 300).
Kabbala: Der Geist Gottes als 'Feuer'-Geist Ruach Elohim
Äon. Auferstehung, Neu-Schöpfung, Wieder-Geburt.
Engel
Fahne = Quadrat des Saturn
Horn/Trompete Posaune = Klang, Ton, Stimme - Frequenzen


Sarkophag
darin Mann und Frau, oft in der Mitte ein Kind.

"Engel"

Die Karte hieß nicht schon immer "Gericht", sondern früher auch "Engel" - "The earliest records of the tarot trumps (Sermones de ludo cum aliis, c.1500; Bertoni, c.1550; Garzoni, 1585) call this trump Lo angelo or L'Agnolo (the Angel) rather than Judgement" (Kaplan).
St. Michael, der nach christlicher Lehre die Trompete bläst, um die Seelen zum Gericht zu rufen. Michael entspricht dem Planeten Merkur = Hermes, Psychopompos, Mercurius Götterbote. Der ihm entsprechende Tore bei den Ituri-Pygmäen gilt als Bewahrer des Feuers

Buch des Lebens als moralisches Gedächtnis der Welt
Crowley nennt die Karte "Das Äon", sie symbolisiert den Eintritt in ein neues Zeitalter. → Äon, Weltalter.
Akasha Chronik. 3 Chroniken: Moralische-, Logische- und Tatsachen-Chronik.

Gräber, Auferstehung
Das Symbol des Sarkophags, aus dem sich die nackten Leiber der Menschen nach oben wenden, deutet auf die Symbolik der Auferstehung hin, aus höherer Perspektive ist unser Körper das "Grab der Seele", aus dem diese - geläutert und gereinigt - beim Gericht hervorgeht. Die Inkarnation in einen irdischen Körper stellt entsprechend einen Tod aus der höheren Perspektive dar. Die Auferstehung ist demgemäß der Sieg des göttlichen "Lebens" über das Irdische. → Karte Nr. 13, Der Tod: Auferstehung.
Geflochten auf das Rad des Schicksals ist in jedem Ende eines Lebens(-Abschnitts) wieder ein Neubeginn angelegt, die Wiedergeburt, "ins Leben gerufen" vom Engel mit seiner Trompete (= Klang-Frequenzen).

Der goldene Schnitt, die Harmonie im Aufbau von Blütenspiralen und Blattständen zeigen, dass die Natur mathematischen Gesetzen folgt. Die Erscheinungen wirken nur deshalb "chaotisch" auf uns, weil wir ihre Gesetzmäßigkeit nicht überblicken können. Das magische Quadrat der chinesischen Schildkröte LO SHU, die Basis des I-Ging4, erinnert an den mathematischen Aufbau dieser Welt. Eine Variante des Jahreskreuzes:

Das auf der Schildkröte abgebildete magische Quadrat entspricht dem "Quadrat des Saturn", das man oft auf Tarotkarten mit der Nr. 20 angedeutet sieht, meist ist es auf eine Fahne gemalt, die von der Trompete des Merkur bzw. Engels herunterweht. Die Welt der Materie wird von einem Quadrat symbolisiert, dessen vier Seiten sind die vier festen Himmelsrichtungen Norden, Westen, Süden und Osten, wie auf dem Jahreskreis die vier Enden des Kreuzes, hier wie dort befindet sich in der Mitte die Sonne.
Quadrat des Saturn mit rotem Kreuz auf der Flagge
Die Besonderheiten des magischen Quadrats: Jede Reihe und Spalte oder Diagonale bildet die Summe 15, gegenüberliegende Zahlen ergeben 10. Die innere 5 bedeutet die Quintessenz der Elemente 1-4, die (männlichen) ungeraden Zahlen 1,3,7,9 formen mit ihr das Kreuz, in den Ecken sind die (weiblichen) geraden Zahlen. Zudem sollen die horizontalen und vertikalen dreistelligen Zahlen besondere Frequenzen darstellen (Zahlen oben auf der Schildkröte sind identisch).


Frequenzen

"Nichts ruhet; alles bewegt sich; alles schwingt.
Wer das Prinzip der Schwingung begreift, hat das Zepter der Macht ergriffen" (Kybalion).

Jeder Ton hat eine bestimmte Frequenz, und auch jede Farbe. Wir nehmen diese Ton- oder Lichtwellen mit Ohren und Augen auf, aber erst in unserem Gehirn erfolgt die eigentliche Wahrnehmung dieser Frequenzen in Form von Wellen (Fourier-Transformation). Das deutet darauf hin, dass "die Schöpfung", so wie wir sie wahr-nehmen, im Prinzip erst in unseren Köpfen entsteht. Der Engel in Gestalt des Hermes Psychopompos (=Merkur) bläst seine Trompete, von der die Flagge mit dem "Quadrat des Saturn" (Abbildung oben) weht, was wiederum darauf hindeutet, dass die Welt, wie wir sie wahrnehmen, mittels (Klang-)Frequenzwellen verändert - oder gestört - werden kann, und auch geschaffen wurde ("Am Anfang war das Wort").


Das sichtbare Licht ist nur ein kleiner Teil des Spektrums der Frequenzen.

Sound aus dem All

Infrarot- und Röntgenwellen, Gammastrahlen, die Planeten klingen und die Sonne "tönt nach alter Weise", aus Radioquellen im Universum, in der Mitte der Galaxie Sagittarius A, und weiteren A-Quellen sowie aus präzise getakteten Pulsaren und Quasaren ertönt es in den unterschiedlichsten Frequenzen. Der Klang sendet uns das Pfeil-Gesetz, hebt und senkt, schwingt - Bienentanz, Frequenzen des Gehirns - alle Lebewesen sind Empfänger einer ganzen Kakophonie aus dem Weltall.

Planetenklang

       fast unhörbar silbern Luna (a5).
      Merkur (cis4)
     Venus (a2),
    Sonne (cis2),
   Mars (d1),
  Jupiter (Fis1),
und Saturn als Brummbaß-Basis (D2)

(aus 12koerbe - Hans Zimmermann, Görlitz - So klingen die Planeten - Planetenakkord und Sphärenharmonie)

Musik

Die Idealtonhöhe a ' 432 Hz erforschte ich rein empirisch. Durch Widerstände verunsichert, begann ich nachzulesen und stellte fest, dass meine Erkenntnisse seit nahezu 2000 Jahren erforscht sind. Unser Gehör ist seit Menschengedenken disponiert auf die Schwingungsverhältnisse aller Klänge der Planetenbahnen und Asteroiden unseres Sonnensystems und deren Eigenfrequenz. (Das Cortische Organ im Innenohr, welches auch unseren Gleichgewichtssinn regelt, schwingt auf C 128 Hz).
- Beispiel Eigenfrequenz Erde: entspricht ca. g ' 388 Hz = a ' ca. 435 Hz
- Beispiel Eigenfrequenz Sonne: entspricht ca. cis ' 272 Hz = a ' ca. 430 Hz
- Beispiel Eigenfrequenz Mond: entspricht ca. gis ' 421 Hz = a ' ca. 446 Hz
- Beispiel Eigenfrequenz Mars: entspricht ca. d ' 289 Hz = a ' ca. 432 Hz
Die äußeren Planeten wie Jupiter, Uranus, Neptun, Saturn und Venus schwingen sehr viel tiefer bzw. extrem höher. Der Asteroidengürtel strahlt mit Schwingungsüberlagerungen und aus dem Weltraum senden Galaxien eine wahre Kakophonie an Tönen. In der mathematischen Quersumme bleibt ein kleiner Ermessensspielraum je nach Wichtung der Verschiebung der Umlaufbahnen von etwa +/- 3 Hz. So ist es z.B. völlig natürlich, dass Laiensänger trotz Tonhöhenerfahrung a ' 440 Hz ohne Vorgabe der Tonhöhe mit Toleranz +/- 5 Hz auf a ' 432 Hz einpendeln. Wir alle tendieren zur Mitte (auch zur körperlichen), weg von Kopf und Brust, am besten aus dem Bauch heraus. Da fühlen wir uns sicher, bodenständig, zentriert.

(aus: → Initiative a ' 432 Hertz - Der längst überfällige Beginn für ein neues Musikleben Andreas Weng, Klavierbaumeister)
siehe auch bemerkenswerte Zahl 432

Solmisation

"... eine eigentümliche, Jahrhunderte hindurch üblich gewesene Methode, die Kenntnis der Intervalle und der Tonleitern zu lehren, welche auf Guido von Arezzo (um 1026) zurückgeführt wird (...)
Die sechs Töne C D E F G A (Hexachordum naturale) erhielten nämlich die Namen ut, re, mi, fa, sol, la (nach den Anfangssilben eines Johanneshymnus: ut queant laxis resonare fibris mira gestorum famuli tuorum, solve polluti labii reatum, sancte Ioannes); ..."

(aus: Meyers Konversations-Lexikon, 1888, Bd. 15)

ut queant=Präsens Konj. 2.Pers.Plural von qui=kann, vermöge, Inf. können
laxis = Plural Dativ von laxus = schlaff

resonare = ertönen, widerhallen (Resonanz..)
fibris = Dativ Plural = den Fasern von fibra = Faser, Fiber, Lappen

mira = femininum von mire = wunderbar, erstaunlich, sonderbar, verwunderlich
gestorum = Plural Genitiv v. gestum = Partizip von (mit sich) tragen / (aus-)führen

famuli = die Diener oder Gen. Singular=des Dieners, von famulus/~a, Plural: famuli/-ae für "Gehilfe", "Diener", "Knecht", "das Haus bewohnend"
tuorum = der Anblicke, der Blicke, der Sehvermögen, der Weitblicke, Gen.Plural von tuor - der Anblick, Blick, Sehvermögen, Vision, Weitblick

solve, solvere = lösen, zahlen, auflösen, befreien, bezahlen, einlösen
polluti, polluo = besudeln pollutus = lasterhaft

labi Infinitiv: gleiten, fallen, rutschen, (ver)fallen, dahinschwinden, schlittern, schlüpfen, stolpern, stürzen, straucheln / [labii = Sprache]
reatum = Genitiv Plural: der Anklagezustände von reatus = Anklagezustand

sancte = heilig
iohannes



Merkur/Hermes als Psychopompos: Caduceus - Magnetismus

"Aber Hermes, der Gott von Kyllene, nahte sich jetzo,
Rief den Seelen der Freier, und hielt in der Rechten den schönen
Goldenen Herrscherstab, womit der die Augen der Menschen
Zuschließt, welcher er will, und wieder vom Schlummer erwecket:
Hiermit scheucht' er sie fort, und schwirrend folgten die Seelen.
So wie die Fledermäus' im Winkel der graulichen Höhle
Schwirrend flattern, wenn eine des angeklammerten Schwarmes
Nieder vom Felsen sinkt, und drauf aneinander sich hangen:
Also schwirrten die Seelen, und folgten in drängendem Zuge
Hermes, dem Retter in Not, durch dumpfe schimmlichte Pfade.
Und sie gingen des Oceans Flut, den leukadischen Felsen,
Gingen das Sonnentor, und das Land der Träume vorüber,
Und erreichten nun bald die graue Asphodeloswiese,
Wo die Seelen wohnen, die Luftgebilde der Toten."

(Homer - Odyssee)

"Caduceus" (lat., griech. Kerykeion), der Hermesstab, d. h. der bekannte, vorn mit zwei verschlungenen und mit den Köpfen einander zugekehrten Schlangen versehene Stab, das gewöhnlichste Attribut des Hermes oder Merkur (Caducifer). Neben dieser durch die ausgebildete Kunst stereotyp gewordenen Form gibt es aber eine ältere (auf Vasenbildern erhaltene), welche im wesentlichen der Wünschelrute der deutschen Sage entspricht: eine einfache Gerte, die vorn in eine zum Knoten verschlungene Zwiesel ausgeht. (...) Auch die Bedeutung des "Caduceus" war insofern dieselbe, als dieser gleichfalls für eine Zauberrute galt, die alles, was sie berühre, in Gold und Überfluß verwandle. Bei Homer wird namentlich die einschläfernde Gewalt des "Caduceus" hervorgehoben, oder wie Hermes die Seelen der Verstorbenen damit hinter sich herzieht, um sie zur Unterwelt zu bringen; auch wird er in verschiedenen Erzählungen zu magischen Verwandlungen verwandt. Vorzüglich aber dient der "Caduceus" als Heroldsstab, d. h. als Symbol des friedlichen, auf herkömmlichem Rechte der Völker berührenden Verkehrs, in welcher Bedeutung er seit alter Zeit das Abzeichen aller Herolde war und später selbst auf die Kaufmannschaft als deren Symbol überging."

(Meyers Konversations-Lexikon, 1888 Bd. 3)

-> Heilen durch Handauflegen - Animalischer Magnetismus

Eine Caduceus-Spule ist eine Magnetspule, bei der Kupferdraht auf einem Eisenkern in Röhrenform wie eine Helix zurück auf sich selbst gegengewickelt ist (mit "Kreuzungspunkten" auf jeder Seite, in einer Schleife an einem Ende zurückgehend), sodass sich die B-Felder aufgrund jeder Hälfte der Wicklung aufheben. Theoretisch hat diese Spule eine sich selbst-aufhebende Induktion und wäre damit ein Widerstand. Experimentell wurde allerdings eine deutliche magnetische Wirkung dieser Spule nachgewiesen. Bemerkenswert ist daran vor allem, dass diese durch Objekte hindurch und über größere Entfernungen hinweg wirkt.

Das Gericht als Gewissensprüfung / Waagschalen des Karma

Die 42 Fragen des Osiris
(sinngemäß wiedergegeben. Diese Fragen erinnern inhaltlich an die 10 Gebote, welche mit "Du sollst nicht..." beginnen...)
Hast Du Böses getan?
Hast Du je gemordet?
Hast Du verursacht, dass jemand verräterisch getötet wurde?
Hast Du Die Frau eines (anderen) Mannes geschändet / Unzucht begangen?
Hast Du je ein Herz gequält?
Hast Du Schrecken verursacht?
Hast Du Gewalt angewendet?
Hast Du jemals gestohlen?
Hast Du getan, was abscheulich ist?
Hast Du Tränen verursacht / jemanden zum Weinen gebracht?
Hast Du Schmerzen verursacht, Trauer gemacht?
Hast Du mit Unverschämtheit/Frechheit gehandelt?
Hast Du Streit angezettelt, aufgestachelt?
Hast Du (nach etwas) gegiert?
Warst Du jemals in Rage / wütend ohne hinreichenden Grund?
Hast Du Dich selbst gerächt?
Hast Du Verrat begangen?
Hast Du jemals gelogen?
Hast Du irgendeine Niederträchtigkeit / Untreue begangen?
Hast Du im Handel getäuscht?
Hast Du listig / arglistig / hinterlistig gehandelt?
Hast Du einen Sklaven dazu veranlasst, von seinem Herrn schlecht behandelt zu werden?
Hast Du jemals Wasser vergiftet?
Hast Du Dich selbst verunreinigt, verschmutzt?
Hast Du kultiviertes Land beschädigt?
Hast Du gepflügtes Land brachliegen lassen?
Hast Du jemals die Opfer für die gesegneten Toten geplündert / vermindert
Hast Du Essen weggeschnappt / einem Kind Essen geklaut?
Warst Du ein Lauscher / Horcher? (neugierig?)
Hast Du vorschnell geurteilt?
Warst Du ein Ankläger / Hast Du Deine Lippen in Bewegung gesetzt gegen irgendeinen Menschen?
Hast Du Dich arrogant benommen?
Bist Du übermäßig stolz gewesen?
Hast Du je zornige Worte geäußert?
Hast Du Worte übermäßig vervielfältigt?
Hast Du ein taubes Ohr für die Worte der Wahrheit gehabt?
Hast Du Hexerei begangen? (Magie ausgeübt, die nur der persönlichen Macht dienen sollte)
Hast Du je mit böser Absicht das Vieh Gottes geschlachtet?
Hast Du je den König verflucht?
Hast Du gegen Gott verstoßen, ihn aufgeregt oder verärgert?
Hast Du Blasphemie verübt? Gott verflucht / beleidigt ?
Hast Du Gott in Deinem Herzen gehasst oder verachtet?
(Pyramidentexte)
Wie das biblische "gewogen und für zu leicht befunden", mahnt auch die Gewissensprüfung der Tugend Gerechtigkeit, die göttlichen Gesetze zu beachten - die den ge-recht-en Menschen ausgewogen sein und in seiner Mitte leben lassen, und die ihn auch anderen gegenüber gerecht sein lassen - siehe Karte Nr. 11 Die Gerechtigkeit

Zum Thema Auferstehung - siehe Karte Nr. 13 Der Tod




Gericht Tarotdeutung

Lebenslektion. Lern-Abschnitt, neuer Lebensabschnitt. Über sich selbst hinauswachsen.