Sternbilder

Die 48 Sternbilder der Antike sind die Schauplätze zahlreicher früherer Mythen und Sagen. Die Sterne wurden personifiziert, oft als Könige, sie erlebten Abenteuer, sie waren "Häuser" der Planeten, "Säle", "Wohnstätten", jede Menge Tiere sah man in ihnen. Es gab mächtige "Orakel"-geber unter den Sternen, welche mit ihrer konstanten Position die Maße eines Zeitabschnitts festlegten. Man "befragte das Orakel", und zwar bestimmte man die Position des Sterns, um sich in Zeit und Raum des Kosmos zurechtzufinden und so beispielsweise die Dauer eines Jahres bestimmen zu können. Die Sterne waren "Heilige" Lichter, die man verehrte. Wenn aber die Sterne aufgrund der Präzession ihre Örter veränderten, fanden sich auch die "Bösen", und es brach in Mythensprache "Krieg" aus oder die Welt stürzte ein, da den weiteren Berechnungen plötzlich die Grundlage entzogen war. Aber irgendwann gab es wieder Frieden (die Maße stimmten wieder), denn ein neuer "Machthaber" hatte den Thron übernommen - oft nicht ohne den Alten vorher grausam zu "verstümmeln" - es waren einfach nur neue Zeit-Ab-Schnitte, welche Grausamkeit, Krieg, Mord und Katastrophen in die Mythensprache brachten. Das Missverständnis reicht bis in die heutige Zeit, in der Star-Wars-Fantasien sich ausbreiten und den Blick auf das was am Himmel IST, eher verstellen. Das ist traurig, denn kaum etwas vermag Menschen so friedlich zu stimmen wie der Anblick eines mit Sternen übersäten Nachthimmels.

Auf dem Stundenkreis werden die Sterne und Sternbilder nach RA, von 0 bis 24 Uhr geordnet aufgelistet, außerdem sind einige besonders markante Objekte des Himmels mit aufgeführt. So bekommt man einen Eindruck davon, wer neben wem am Himmel liegt. Viele Mythen handeln ja von unmittelbaren Nachbarn, allerdings manchmal auch von einander gegenüberliegenden Sternbildern. Rechts sind die Sternbilder in Reihenfolge ihrer Alpha-Sterne auf dem Stundenkreis gelistet, dabei sind die "4 Ecken der Welt" mit Sternchen markiert.

Auch in der antiken Astrologie wurden außer den Tierkreiszeichen weitere Fixsterne mit in die Deutungen einbezogen. Die moderne Astrologie meint hingegen, ganz ohne Sterne auskommen zu können (tropische Horoskope berücksichtigen nicht die Präzession). Wer mag, kann sich mit einem beliebigen Astronomie-Programm ein echtes Sternen-Horoskop mit Rektaszensionsangaben erstellen, das den tatsächlichen Verhältnissen am Himmel entspricht und dann im Stundenkreis die wichtigsten Fixsterne sowie andere Himmelserscheinungena auffinden. "Aktuelle" Datums- und Positionsangaben der Sterne beziehen sich, wenn sie beispielsweise mit "heute" oder "derzeit" beschrieben sind, immer auf die Epoche 2000.

Planetarische Nebel

Der Begriff Nebel ist irreführend, da es sich bei den Objekten häufig um ganze Galaxien handelt. Bemerkenswert: Die Verteilung der Nebel über den Himmel ist sehr ungleich. Die Mehrheit findet sich in einem Bereich, welcher kaum ein Achtel des ganzen Himmels abdeckt und sie tauchen in einer Zone, welche die Milchstraße in rechtem Winkel kreuzt, vermehrt auf. In Virgo finden sich die meisten, ebenfalls sind im benachbarten Leo sehr viele, dann noch in Ursa Major, Camelopardus, Draco, Bootes, Coma Berenices und Canes Venatici. Genau gegenüber, in Pegasus, Andromeda und Fische sind sie ebenfalls zahlreich. Die Regionen, welche am nächsten der Milchstraße liegen, sind die nebelärmsten, während um die Pole dieses Gürtels herum die meisten sind. In der südlichen Hemisphäre sind die Nebel gleichmäßiger verteilt, über das Gebiet, welches den Südpol umkreist. Ihre Anzahl ist dort geringer, dafür sind zwei aber besonders groß (Magellansche Wolken). Alle Nebel, die man als "Gas-" einstufte, befinden sich entweder in der Milchstraße oder sehr nahe daran, in den Polregionen der Milchstraße wiederum fehlen sie allerdings, obwohl es viele andersartige Nebel dort gibt.
Informationen über die Nebel und ihre Eigenschaften nebst Bildern findet man auf guten Astronomieseiten. Einen guten Überblick geben vor allem auch private Aufnahmen (Sternwarten) mit guter Ausrüstung. Viele offizielle, hochauflösende Bilder, von Teleskopen wie Hubble "fotografiert", zeigen mit ihren Neon-Effekten nicht die Realität - die bunten Aufnahmen geben keine für das menschliche Auge sichtbaren Farben wieder. Die meisten Nebel erscheinen auf einfachen (Erd-)Amateuraufnahmen rötlich - hellrosa über Pink bis tief-dunkelrot ist die am häufigsten vorkommende Farbe.

Radioquellen

Radioquellen sind - ebenso wie Infrarot-, Röntgen und Gammastrahlen - in anderen Frequenzbereichen als das sichtbare Licht, ihre Positionen sind deshalb nur mit speziellen Meßgeräten bestimmbar.

Pulsare

Pulsare sind Quellen von Röntgen- oder Gammastrahlen, von denen ein Signal in bestimmten Abständen - Bruchteile von Millisekunden bis mehrere Sekunden - gemessen werden kann.

Astronomie - strikte Kirchensache

Heutige Astronomie hat sich von der Sternbeobachtung weit fortentwickelt zu einer theoretisch-mathematischen und gleichzeitig hochspekulativen Wissenschaft. Einfach mal sagen "wir wissen es nicht", traut sich offenbar niemand, lieber rechnet man sich in immer abstrusere Theorien hinein und hat sich damit vom beobachtbaren Kosmos ebenso abgekoppelt wie die Astrologie. Leider ist nichts von den ganzen Fantastereien beweisbar - solange man nicht vor Ort reisen kann, um sich zu vergewissern. Die Mathematik, das mag sein, ist vielleicht die einzig verlässliche Wissenschaft, aber sie stellt letztlich einen Zirkelschluss in sich selbst dar, wenn ihre Berechnungen auf Annahmen basieren, die man dann doch erstmal glauben muss. Warum es so erstaunlich viel Dogma auch und gerade in dieser Wissenschaft gibt, erhellt sich vielleicht etwas aus deren eng mit der Kirche verknüpfte Geschichte. Die führenden Köpfe der Renaissance-Astronomie, darunter hierzulande Regiomontanus (Nürnberg), pflegten während ihrer Zeit direkte Verbindung zum Vatikan. Das Wissen über Astronomie und Kalenderwesen lag in der Hand des Klerus. Was publiziert werden durfte und was nicht, wurde von der Inquisition entschieden. Die kirchlichen Kreuzzügler ergriffen nicht nur die Herrschaft über den Raum (Länder und Völker der Welt), sondern nahmen sich auch der Zeit, nämlich des Kalenders, an. Eine der Folgen daraus war (und ist) eine bis heute in weiten Teilen widersprüchliche → Chronologie. Außerdem deutet viel darauf hin, dass die Menschen der Antike weitgehende astronomische Kenntnisse besaßen.

"Kepler and Tycho Brahe, the contemporaries of Galileo, always kept their disclosures within the bounds of ecclesiastical license" ... "a sentence of John Hutchison's implies, that there was nothing new in the disclosures of Copernicus. For he says: "Such as believe that the motions of the orb were never known before Copernicus, nor philosophy before, or that it was understood by Sir Isaac Newton, let them study their books." Again, the assertion, which is so frequently made, that Galileo was the first astronomer who used a telescope, is unsubstantiated by any certain evidence. From a passage in the "Clouds" of Aristophanes we know that the Greeks used burning glasses, and consequently must have known their magnifying powers." (...)
The Christians, from the outset of their existence, seem to have deliberately destroyed all the early works of astronomy" (...)
A mile contains 1760 yards and 110 fathoms, which are respectively the diameter and radius of the earth's orbit measured by the diameter of the sun. A mile contains 1760 yards, and an equilateral triangle, inscribed wihtin in the orbit of Saturn measured by the diameter oft he sun, measures about 1760 diameters on each of its sides. Therefore the British standard records three important measures of the cosmic system. Assuming that these conincidences are the result not of accident but of design, we are led to the conclusion that at some time, possibly very remote, the dimensions of the cosmos were ascertained, and introduced into the standard measures inherited by the English people. Another coincidence ... is that the English quarter measure is exactly a quarter of the capacity of the coffer of the Great Pyramid, which suggests a connection between our measures and those of the builders of Egypt.

(William Stirling Maxwell - The Canon47, S. 20f, 23 u. 26)

Stundenkreis

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