Der Raum

Cosmico

Die Kosmologie handelt vom Kosmos ("Ordnung"), dem dreidimensionalen Raum, der Weltkugel, dem Welten-Ei = nördliche und südliche Himmels-Sphäre.

Weltmühle

Das astronomische Gerät Armillar-sphäre (lat. armillaris = Reifen, Ring; sphera = Kugel), wurde auch "Weltmaschine" genannt. Die Armillarsphäre besteht aus mehreren, gegeneinander drehbaren Metallringen, die insgesamt die Form einer Kugel bilden. Im Mittelpunkt der Armillarsphäre befindet sich die Erdkugel.

egypt. Sema "windpipe" "bound with two plants, the papyrus and the lotus ... (or) two gods (Horus and Seth) binding the Sema together using papyrus and lotus"
Finn. Sampo, "hat 3 Wurzeln: eine im Himmel, eine auf der Erde und eine im Wasserstrom "

Welten-Baum

Das Weltbild unserer Vorfahren spiegelt sich in den überlieferten Mythen und Sagen wider, die uns von ihnen erhalten geblieben sind. Hebt man die Ebene der poetischen Betrachtung auf die Ebene der Fakten, entdeckt man kosmische Prinzipien darin. Und all die "Götter" sind nichts anderes als natürliche Prinzipien, stehen daher über allem anderen. Ihnen opfern, sie ehren, ihnen dienen - wie sonst sollte man den Umgang mit den unerbittlichen Gesetzen der Natur metaphorisch umschreiben? Die nordische Weltesche ist das Bild des Kosmos, wie wir ihn auch heute in der Astronomie kennen. Zwei der drei "Wurzeln" stellen dar, was bei Plato etwas kryptisch als das "eine" und das "andere" bezeichnet wird (Timaeus), astronomisch sind das ganz einfach der Himmelsäquator und die Ekliptik, ein Drittes ist die Weltachse (Axis Mundi), die von Nord nach Süd durch die Mitte des Erdkreises geht.

Weltesche Yggdrasil aus kosmologischer Sicht


Die erste Wurzel ist die Scheibe der Ekliptik (schwarzer Kreis), das ist Asgard "wo sich die Asen versammeln". Hier kreisen die Asen (Planeten) auf der Ebene Idafeld (Erdbahn, bzw. "Erde" bei Plato das "andere" genannt), auf ihren jeweiligen Bahnen um die Sonne. In Asgard ist die Halle der 3 Nornen Urd, Verdandi und Skuld: als Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft bilden sie den Lauf der Zeit und damit das Schicksal. Die griechische Mythologie erzählt von Zeus (= Jupiter), der "den Tisch umwirft". Mit der Schiefe der Ekliptik (X des Plato) begann die Drehbewegung der Planeten um die Sonne, und damit die Zeit.
Die zweite Wurzel ist die Scheibe des Himmelsäquators, bei Plato das "eine" bzw. "selbe" (blauer Ring), Midgard, sie liegt lt. Edda "nahe dem Mimir-Brunnen"



Dritte Wurzel des Baums ist die Erdachse (rot), Weltachse, Axis Mundi, die gedachte Linie, welche durch Erde und Himmelsnordpol und -Südpol reicht. In der Mythologie weisen Bezeichnungen wie Radnabe oder -achse, Nabel der Welt, Polos, Polstange oder Säule auf diese Linie hin, die Säulenspitze bildet der Polarstern.

Die Brücke Bifröst (blau gepunktelte Linie) ist die Milchstraße

Am Himmelsnordpol befindet sich "Niflheim", in dessen Mitte ist der "älteste der 3 Brunnen", genannt "Hvergelmir". Aus der Quelle Hvergelmir kommen 12 Ströme. Dort ist auch der "Drache, der den Brunnen bewacht": Sternbild Draco.



Indien
Amritamanthana "Churning of the Milky Ocean" Berg Mandara / Meru ist der "Quirl". (Draco). Die ruhende Unterlage, auf der die riesige Buttermaschine betrieben wird, ist eine Schildkröte

"Als das Amrita, das die Deva für sich allein zu reservieren gedachten, glücklich herausgebuttert war, trank heimlich der Asura Rahu davon; Sonne und Mond verrieten den Dieb an Vishnu, der schlug ihm den Kopf ab - zu spät: beide Teile waren bereits unsterblich, und Rahu und Ketu, der aufsteigende und der absteigende Mondknoten, gelten in Indien und im Islam als unsichtbare Planeten und haben im astrologischen System zwar keine Häuser, aber Exaltationen: der. Schwanz im Sagittarius, der Kopf in den Gemini. Professor Hartner, dem wir vertvollste Aufschlüsse über den Knotendrachen verdanken, hat nun auch in der Ikonographie nachgewiesen, dass die Konstellation Draco bis in die Hypsomata der Mondknoten, eben Sagittarius und Gemini, verlängert wird. Man quirlt also mit Draco, in dessen Mitte sich der Ekliptikpol befindet."

(aus: H. v. Dechend, Weltalter6)


Weltachse

Axis, World-Axis, lat. Axis Mundi, Stamm des Weltenbaums, Sanskrit skambha = Welt-Säule, griech. polos → Himmelspol

" Turkmen tribes of southern Turkestan tell about a copper pillar marking the "navel of the earth," and they state that "only the nine-year-old hero Kara Par is able to lift and to extract" it [n11 Radloff, quoted by W. E. Roescher, Der Omphalosgedanke (1918), pp. 1f.]. As goes without saying, nobody comments on the strange idea that someone should be eager to "extract the navel of the earth." When Young Arthur does it with Excalibur, the events have already been fitted into a more familiar frame and they provoke no questions. "

(aus: Hamlets Mill34)

Himmelsgewölbe

Orphisches Weltenei, Dom, Höhle des Plato, Weltenbaum

Als Teil des Kosmos angesehen, bildet der babylonische Tierkreis im dreigeteilten himmlischen All die himmlische Erde, die in sieben Sphären emporsteigt. Die oberste Stufe führt in den Himmel des summus deus. Die himmlische Erde wird umströmt von dem Himmelsozean. In diesem himmlischen dreigeteilten All hängt das irdische dreigeteilte All, Lufthimmel, Erde und Ozean, auf den man stößt, wenn man in die Erde bohrt und der die Erde rings umströmt. (...) Beide Alls sind durch markas šameê u irsitim (das Nabelband, das Himmel und Erde verbindet) zusammengehalten. Der Berührungspunkt ist der 'Nabel der Erde'. Der babylonische Name des Tierkreises ist šupuk šameê, d.h. wörtlich 'Aufschüttung, Damm des Himmels'.

(aus Roscher, Mythologie30 S. 1446)

Mesopotamien Die Sterne sind aufgehängt an einem riesigen Himmels-Dom, der an den "östlichen und westlichen Bergen des Flusstals" aufgehängt ist. An diesem Firmament hängen die Sterne und die Sonne und der Mond bewegen sich daran entlang.

Babylon, Enuma Elish Der Himmel ist ein Gewölbe, ein Baldachin oder Dach, engl. heavenly vault. Die Sterne stehen an festen Stationen, in 12 Abschnitten, für jeden Abschnitt sind 3 Sterne festgelegt. "Nibiru" nimmt die Mitte ein und hält alle Planeten und Sterne auf ihren festgelegten Bahnen bzw. Geschwindigkeiten.

Es gibt drei große Kreise am Himmel: Ekliptik, Äquator und Milchstraße. Die Schnittpunkte von Milchstraße und Ekliptik sind konstant: sie liegen in den Gemini und im Sagittarius; im Goldenen Zeitalter lagen ebendort auch die Schnittpunkte von Ekliptik und Äquator. Somit 'stand' die Galaxis auf der Erde. Von rund 6000 -4000 fungierte die Milchstrasse sozusagen als sichtbarer Äquinoktialkolur. Betrachtete einer am Frühlingsäquinoktium den Morgenhimmel kurz vor Sonnenaufgang etwa in der Breite von Babylon, so wölbte sich über ihm die Milchstrasse vom Ostpunkt zum Westpunkt. "

(aus: Weltalter6)

Bibel Die Sterne sind am Firmament befestigt. (lat. Firmamentum = Befestigungsmittel)

Teutonen Der Himmel, in dem die Asen ihre Burgen bewohnen, ist umgeben von einer gemeinsamen Mauer. Der Himmel ist ein Gewölbe, das täglich um einen festen Punkt herum kreist. Sonne und Mond wandern unabhängig davon auf ihren eigenen Bahnen. Die Asenbrücke, Bifröst [Milchstraße], hat einen soliden, festen Brückenkopf am südlichen und einen anderen am nördlichen Rand der unteren Welt.
Sterne sind die Köpfe von Nägeln, welche in ein bewegliches Firmament eingeschlagen sind. Die Bewegung des Sternenhimmels ist festgelegt, immer dieselbe, immer in derselben Richtung und hält Gleichschritt mit dem 'Lauf der Zeit'. Sie wird hervorgerufen durch einen gleichmäßig und regelmäßig arbeitenden Mechanismus: Mundilfari, die Weltmühle. Ein großer, beweglicher Mühlstein wird gedreht von einem großen Griff, genannt Mundull. Der Mundull hält die Bewegungen des Mechanismus in Gang. Mundull verkörpert dieselbe Kraft, welche auch Ebbe und Flut des Ozeans hervorruft.
(nach Rydberg, Teutonische Mythologie37)

"Die Erde ist der Mittelpunkt der Welt, die Sterne sind die Köpfe goldener Nägel, die in das Kristallene Himmelsgewölbe eingeschlagen sind. "

gr. Philosoph Anaximander

Griechen
Der Himmel ist ein großer, fester Dom, geschmiedet aus Bronze, auf dem die himmlischen Sternbilder befestigt sind. Der Titan Atlas, der "die Tiefen aller Meere kennt" steht fest und hält auf seinen eisernen Schultern die "Säulen, welche Himmel und Erde voneinander getrennt halten". Die Sterne wandern um einen zentralen Punkt im Nordhimmel, der Himmelsachse (polos).
Wenn sie in den Himmel aufsteigen, baden die Sterne zuerst in den reinigenden Wassern des großen erdumrundenden Flusses Okeanos. 'Geburt und Tod der halb-unsterblichen' wie Zwillinge teilen ihre Zeit gleichmäßig zwischen Himmel und Hades. (Nord- und Südhimmel, Zwillingssterne Castor und Pollux).
Unter der Erdscheibe (Ekliptik) liegt der große, stürmische Tartaros, Gefängnis der Titanen (Untere Hälfte, Gegenstück zum Himmelsdom). Der Tartaros ist von einem Wall aus Bronze geschützt, darin sind zwei Tore, die werden bewacht von den hunderthändigen Hekatonheiren-Riesen, Wächter der Titanen. Himmelsdom und Tartaros umfassen gemeinsam den gesamten Kosmos in einer ei- oder kugelförmigen Hülle.

Die Sonne und Mond und fünf andere Sterne, welche die Planeten genannt werden, wurden von ihm [Schöpfer] geschaffen um zu unterscheiden und zu bewahren die Zahlen der Zeit; und als er sie gemacht hatte - ihre verschiedenen Körper, setzte er sie in die Umlaufbahnen (orbits), in welche der Kreis des Anderen [Ekliptik = die Ebene der Planeten] herumlief - in sieben Bahnen sieben Sterne.

Plato, Timaeus

Ptolemaeus Die Erde ist Mittelpunkt der Welt. Das Weltall dreht sich von Ost nach West um die Erde. Die Erde ist umgeben von den 12 Hauptwinden.

Ägypten Der Himmel ist eine Decke, welche an ihren Enden tropft. Der Sonnen-Ball wird über den Himmel geschoben (vom Skarabäus). Der Himmel ist wie eine eiserne Decke, der in Ausmaß und Form der Erde darunter entspricht. Die Decke ist rechteckig, und sie wird gestützt an jedem Ende durch eine Säule (Hände = Westen und Füße = Osten der Nut = Milchstraße. → Die 2 Säulen). Von der eisernen Ebene des Himmels (Nut) hängen die Sterne als Lampen herunter.

"flache Erde" = EKLIPTIK

The mythical earth is, in fact, a plane, but this plane is not our "earth" at all, neither our globe, nor a presupposed homocentrical earth. "Earth" is the implied plane through the four points of the year, marked by the equinoxes and solstices, in other words the ecliptic. And this is why this earth is very frequently said to be quadrangular. The four "corners," that is, the zodiacal constellations rising heliacally at both the equinoxes and solstices, parts of the "frame" skambha, are the points which determine an "earth." Every world-age has its own "earth." It is for this very reason that "ends of the world" are said to take place. A new "earth" arises, when another set of zodiacal constellations brought in by the Precession determines the year points.

(aus: Hamlets Mill34)