Sägeketten leicht erklärt

Sägeketten sind als Endlosketten ausgeführt. Die einzelnen Glieder (Treibglied, Verbindungsglied, Schneidglied) sind in der Folge Schneidglied links, Verbindungsglied, Treibglied, Verbindungsglied, Schneidglied rechts und Treibglied fest miteinander vernietet.

Funktionen der einzelnen Glieder:
Das Treibglied überträgt die Antriebskraft vom Kettenrad/Kettenritzel auf die Sägekette und sorgt durch die Mitnehmer für eine Verteilung des Kettenhaftöls auf der Führungsschiene. Diese Mitnehmer sind hierzu dreiecksförmig zur Innenseite der Sägekette hin ausgebildet. Die Außenseite ist meist glatt.
Es gibt jedoch auch Sägeketten, deren Treibglieder auf der Oberseite speziell geformte Gleitplatten haben, die für einen ruhigeren Schnitt sorgen.

Das Verbindungsglied verbindet Treib- und Schneidglieder. Das Schneidglied ist für das zerspanen/schneiden des Holzes zuständig. Es ist auf der Unterseite glatt. Auf der Oberseite ist eine rechtwinklige Schneide mit vorlaufendem Räumer(Tiefenbegrenzer) ausgebildet. Das Zahndach (vorlaufend) hebt die Holzfaser an, die Zahnseite schneidet die Faser ab.
Die Spandicke wird hierbei durch den vertikalen Abstand zwischen Tiefenbegrenzer und Schneidzahnoberkante bestimmt. Dieser Abstand sollte mit einer Tiefenbegrenzerlehre und einer Flachfeile auf ein korrektes Maß von 0,025″ = 0,64 mm heruntergefeilt werden. Feilt man den Tiefenbegrenzer zu tief ab, wird die Spanstärke größer, allerdings wird die Motorsäge kraftmäßig überfordert und die Gefahr eines Rückschlages steigt.

Bei den Zähnen unterscheidet man Halbmeißel und Vollmeißel. Halbmeißel mit abgerundeter Seitenkante finden sich vorzugsweise bei leistungsschwächeren Motorsägen, wohingegen Vollmeißel mit größerer Schnittbreite starken Sägen vorbehalten sind. Halbmeißel haben bedingt durch den geringeren Materialabtrag einen geringeren Rückschlag.
Bevorzugt werden Halbmeißelketten bei “älterem” Holz eingesetzt, die Vollmeißelketten bringen bei Frischholz die beste Schnittleistung.

Die Formgebung des Schneidgliedes ist entscheidend für das Schnittverhalten.
Sägeketten werden in den unterschiedlichsten Variationen hergestellt. So ist beim Kauf einer Sägekette die Kettenteilung, -breite und -länge zu beachten, deren Maße unbedingt einzuhalten sind.

Die Kettenteilung (in Zoll angegeben) ist der Abstand der Nieteinsätze (in dem Verbindungsglied) von Mitte zu Mitte gemessen. Zur Bestimmung der Teilung muss der Abstand von 3 hintereinander folgenden Nieten gemessen werden, dann durch 2 teilen = Kettenteilung. Angeboten werden 1/4″, 3/8″ (oder 0,375″), 3/8H, 0,325″ und 0,404″
Das Maß der Kettenbreite entspricht der Stärke des Treibglieds = der Nutbreite in der Schiene. Angeboten werden 1,1 mm, 1,3 mm, 1,5 mm und 1,6 mm sowie 2,0 mm als .404″ Harvester-Sägekette.
Die Kettenlänge wird teilweise in cm angegeben, aber auch die Anzahl der Treibglieder (z. B. 44E für Endloskette oder 44TG für 44 Treibglieder) ist gang und gebe. Eine vollständige Kaufangabe wäre demnach z.B. 3/8″-1,3-44E

siehe auch
Wie spannt man eine Sägekette