Aus Trachten wurden Uniformen

Unter Trachtenmode versteht man heutzutage eigentlich festliche Kleidung, die zu besonderen Anlässen getragen wird. Dazu zählen Dirndl wahrscheinlich genauso wie die typisch bayrische Lederhose. Aus diesem Grund stellt sich wahrscheinlich jeder, der hört, dass die Uniform von Trachten abstammt, einen Römer in Lederhose vor – sinnbildlich gesehen.

Aber so war es tatsächlich. Bereits in der Antike war die Armee Bekleidung des römischen Militärs eine Tracht. Dennoch war die Zeit für derlei Veränderungen scheinbar nicht reif, denn als das römische Reich unterging, verschwanden auch die Trachten wieder von der Bildfläche.

Im frühen Mittelalter trugen die Soldaten alle das, was sie tragen wollten. Sie zeichneten sich lediglich durch das tragen einer Fahne mit einem Wappen als feindliches Heer aus. Dies war insofern praktisch, weil Fahnenflüchtige so nicht erkannt wurden. Wer allerdings eindeutig an seiner Kleidung erkannt wurde, waren die Leibwachen und Ordensritter. Diese trugen bereits einheitliche Kleidung um sich so erkennbar zu machen.

Der Begriff Uniform tauchte erstmals im Jahre 1309 aus. Zu diesem Zeitpunkt wurde das Heer von Friedrich von Österreich, welches vierhundert Männer umfasste und ihn auf seinem Weg nach Speyer begleiten sollte, in einheitliche Kleidung gesteckt, welche sich vestitura uniformis nannte.

So nach und nach setzten sich verschiedene Uniformarten durch, die gerade durch Söldner weit verbreitet wurden. Im dreißigjährigen Krieg war man dann soweit, dass sich die Uniformen wenigstens einigermaßen ähnelten. Die Grundfarben der Uniformen und heutigen Armee Bekleidung gab es schon im 18. Jahrhundert. Etwa zu diesem Zeitpunkt hatte man es vollbracht, dass so gut wie alle europäischen Einheiten dieselbe Uniform trugen.