Gut gefedert in die Berge – Mountainbike-Federgabeln und was sie leisten

Die Federgabel ist ein altbekanntes Prinzip, doch ihr Nutzen wurde erst durch die Verbreitung des Mountainbikes in den 90er Jahren richtig erkannt. Im Gegensatz zur Starrgabel, wie sie an den meisten einfachen Fahrrädern angebracht ist, sorgt die Federgabel mit ihren Federn und Stoßdämpfern für einen verbesserten Komfort und Bodenkontakt.

Für die verschiedenen Untergründe von Strecken bieten die Federgabeln in Mountainbikes unterschiedliche Federlängen, um den größtmöglichen Kontakt zwischen Fahrer und Untergrund herzustellen. Im Downhill liegt der Federweg in der Regel zwischen 180 und 220 mm, im Enduro Bereich zwischen 120 und 200 mm und im Cross Country zwischen 60 und 100mm.

Es gibt verschiedene Arten, wie Federgabeln an Mountainbikes funktionieren. Die häufigste Variante ist die, dass das dünnere, an der Gabelbrücke angebrachte Rohr in das dickere, an der Nabe befestigte Rohr eintaucht und so den Stoß vom Rad über den Rahmen in den Lenker oder in den Sattel abfedert. Um die auftretenden Kräfte beim Lenken (Torsionskräfte) abzumildern, sind die inneren Rohre oberhalb des Rades verbunden, damit die Stabilität eines festen Rahmes auch beim Lenken mit einer Federgabel gegeben ist. Diese Art der Federgabel nennt man „Right Side Up“, also dass die richtige Seite oben ist.
Im Gegensatz dazu nennt man die Federgabel-Konstruktion „Upside Down“, wenn das innere und äußere Rohr vertauscht sind, wenn also das obere Rohr sich über das untere, innere stülpt. Diese Konstruktion hat den Vorteil, dass sie aufgrund der Hebelwirkungen an der Nabe stabiler ist als die „Right Side Up“-Variante und kommt aufgrund ihrer höheren Kosten eher im speziellen Down-Hill und Extrem-Free-Ride vor. Da die Stabilität bei dieser Art der Gabelfederung nicht mit einer Verbindung der inneren Rohre erhöht werden kann, ist es erforderlich, dass die Achsen der Räder sehr dick sind, um die auftretenden Kräfte optimal weiter zu leiten, da die Bruchgefahr sonst zu groß wäre.
Neben diesen beiden häufigsten Varianten gibt es noch weitere (z.B. die Parallelogrammgabeln), doch diese treten nur sehr vereinzelt auf und werden vor allem von Mountainbike-Herstellern vertrieben, die mit einer gewagten, uniquen Optik überzeugen wollen.