Frohe Wintersonnenwende!

Bald ist Weihnachten. Und wer hat Geburtstag?

In diesem Monat ist es wieder einmal soweit: Der kürzeste Tag in diesem Jahr ist der 22.12., um 6:30 MEZ erreicht die Sonne an diesem Tag ihren tiefsten Punkt, danach geht es wieder aufwärts mit dem Sonnenlicht. Die Sonne hat also definitiv Geburtstag an Weihnachten.

Interessant in diesem Zusammenhang ist aber nicht nur, wie eng das Weihnachtsfest mit der Sonne in Verbindung steht, sondern dass unsere Sonne anscheinend Vorlage ist, für die weltweite Verehrung von allerlei “Lichtgestalten”, die alle am gleichen Tag Geburtstag feiern.

Christus ist dabei nur einer von vielen. Von den folgenden Vor-Christlichen Wesenheiten ist der Mythos der ‘Jungfrauen’-Geburt’ am 25 Dezember, dazu Kreuzigung plus Auferstehung überliefert:
Krishna – Hindustan, Buddha Sakia – Indien, Salivahana – Bermuda, Zulis und Osiris – Ägypten, Odin – Skandinavien, Zoroaster und Mithra Persien, Baal und Taut – Phoenizien, Indra – Tibet, Crite – Chaldea, Bali – Afghanistan, Jao – Nepal, Wittoba – Bilingonesen, Thammuz – Syrien, Atys – Phrygia, Xamolxis – Thrace, Zoar – Bonzen, Adad – Assyrien, Deva Tat und Sammonocadam – Siam, Alcides – Theben, Mikado Sintoo, Beddru – Japan, Hesus, Eros, und Bremrillah – Druiden, Thor – Gallier, Cadmus – Griechen, Hill und Feta – Mandaiten, Gentaut und Quexalcotl – Mexico, Ischy – Insel Formosa, Heiliger Lehrer des Plato, Heiliger von Xaca, Fohi und Tien – China, Adonis – Griechen, Prometheus – Kaukasus, und Ixion und Quirinus – Rom.
Oft ist in den diversen Geschichten zudem von einer Geburt im Stall die Rede, manchmal kommt eine Krippe vor, es scheint immer wieder die gleiche Geschichte mit anderen Namen zu sein. Wie kommt es, dass dieselbe Geschichte, dieselben Zahlen und Symbole immer wieder quer durch die Zeitalter und Kulturen unabhängig voneinander auf der Erde Erwähnung fanden? Ganz einfach: Es handelt sich bei den Beschreibungen um astronomische Beobachtungen, in deren Natur es liegt, relativ verlässlich und wiedererkennbar zu sein. Weil Menschen in grauer Vorzeit nicht lesen und schreiben konnten, erfolgte die Überlieferung der trockenen Wissenschaft in Form von Geschichten. Geschichten, die sich in ihrer Grundbedeutung immer glichen, weil sie vom selben Thema erzählten. Der Mythos der ‘Jungfrauen’-Geburt, Kreuzigung, Tod und Wiederauferstehung entstand aus den prägnanten Punkten im Kalender, an denen die Sonne zum Herbst- oder Frühlingsbeginn steht, wenn nämlich die Tage und Nächte gleich lang sind, und eben auch auf die Sonnenwenden, bei der im Winter die Sonne in der nördlichen Hemisphäre an ihrem niedrigsten Punkt steht – in der bildhaften, prägnanten Sprache der Mythen ist die Sonne zu diesem Zeitpunkt ‘gestorben’. Drei Tage später, am 25 Dezember galt sie entsprechend als ‘wieder-geboren’ und so bekamen wir eine ganze Reihe ‘Sonnengötter’, die genau an diesem Tag ihren ‘Geburtstag’ feiern durften. Jesus ist so ziemlich der jüngste in dieser Reihe und er und seine Jünger sind wie seine Vorgänger Symbole für die Sonne, die von ihren 12 Tierkreiszeichen umgeben ist, welche sie Monat für Monat durchwandert auf ihrem Weg durch das Jahr. Wer die Bibel liest, erhält pures astronomisches Wissen, verpackt in Geschichten. So verwundert es auch nicht länger, dass zeitgenössische damalige Geschichtsschreiber nichts von einer Person namens Jesus von Nazareth zu berichten wussten.

Die Evangelien enthalten viele Überlieferungen, deren Ursprünge sich bis ins alte Babylon, Sumer und viele andere alte Kulturen zurückverfolgen lassen. Die alten Babylonier kannten sich nachweislich gut aus in der Astronomie, und nicht nur die, auch in vielen anderen Kulturen quer über den Erdball, ob China, Ägypten, Griechenland oder bei den Maya ist erstaunlich akkurates astronomisches Wissen überliefert worden. In aller Welt gaben eingeweihte ‘Priester’ den Sternbildern und Planeten Namen und beschrieben dann das, was am Himmel sichtbar war, in Form von Geschichten, aus denen später ‘Mythen’ wurden. In den damaligen alten Kulturen waren die Priester oder Druiden der Bevölkerung gegenüber immerhin so offen, Wissen nicht unnötig zu mystifizieren und zu zeigen, dass all diejenigen, die man als ‘höhere Wesen” verehrte, ganz buchstäblich in höheren Sphären, nämlich als Sonne und Planeten, über den Menschen herumkreisten.

Im alten Rom stimmten die Namen der ‘Götter’ noch mit jenen überein, unter denen wir die entsprechenden Himmelskörper auch heute in jedem Astronomiebuch finden, und aus dem alten Rom ist überliefert, dass Jupiter (bei den Griechen Zeus), als der ‘mächtigste’ von ihnen galt. Welcher Astronom würde widersprechen, wenn wir Jupiter als ‘mächtig’ bezeichnen? Der Planet ist riesengroß, sodass er mit bloßem Auge am Nachthimmel gut zu sehen ist, Er hat mehr als doppelt so viel Masse wie alle sieben anderen Planeten zusammen im Sonnensystem, hat eine Riesen-Anziehungskraft, er schützt die inneren Planeten vor zahlreichen Meteoriten, indem er sie anzieht, er ist also ziemlich einflussreich, wie man im alten Rom erkannte – und wo man ihm entsprechend den Ehrenplatz als ‘höchster Gott’ einräumte, und natürlich war er unter seinem Namen Zeus auf dem Olymp ebenfalls der mächtigste von allen. Den obersten ‘Gott’ Jupiter-Diespiter-Jovis-Zeus finden wir, ebenso wie die Sonne, unter den verschiedensten Namen in allen Mythen wieder. Und wenn man heute in der Kirche nach dem Gebet “Amen” sagt, spricht man damit zu Amen-Ra, einer altägyptischen Ausführung des Jupiter. Auch Mars, Venus oder Merkur wurden zu Figuren, die jeweils mit ihren eigenen Geschichten auftauchen, deren Vergleich beim Lesen ‘religiöser’ Schriften mit einer gewissen astronomisch entmystifizierten Distanz manches interessante Aha-Erlebnis mit sich bringt.

Warum wurde die Sonne gefeiert?
Die Sonne wurde in früheren Zeiten lebensnotwendig allenthalben beobachtet, ihre Wendepunkte bestimmt, es mussten Kalender gefertigt sein, um die richtigen Zeiten zu bestimmen, die für erfolgreiche Aussaat und Ernte entscheidend waren – weil anderenfalls ohne pünktliche Saat, ohne Wahl des günstigsten Zeitpunkt es keine ausreichende Ernte gegeben hätte. Heute, umgeben von Uhren und Supermärkten, kann man sich kaum noch vorstellen, warum Kalender so wichtig waren und weshalb es deswegen im Dorf mindestens einen geben musste, der sich mit der Himmelskunde auskannte. Die Weisen des Stern-weis-tums betrieben keine Hexerei, hielten keine ‘heiligen’ Geheimnisse, es handelte sich ebenfalls um keine sinnfreie ‘Anbetung’ der Gestirne, sondern die praktische Anwendung astronomischen Wissens. Die Sonnenwenden sowie Frühlings- bzw. Herbst-Tag-und Nachtgleichen markierten dabei sehr wichtige Punkte im Jahr. Wenn die Menschen in früher Vorzeit zum Himmel schauten, was entdeckten sie als das mächtigste, das ihnen Licht, Wärme und Leben spendete?

Mit Sicherheit gab es unter unseren Vorfahren das Bewusstsein, von der Sonne abhängig zu sein, das zeigt sich in den vielfältigen Formen der Freude über das wiedergeborene Licht zur Wintersonnenwende, die man entsprechend ausgiebig feierte. Es lässt sich deutlich erkennen, dass unsere menschlichen Vorfahren weltweit ihren “Erlöser” in der SONNE sahen. Der Gottes-Sohn, die So(h)nne, (engl. son/sun), ‘er’ sagt: ‘Ich bin das Licht der Welt’ – und wie ‘er’ das ist! Die Sonne heilt, die Sonne spendet Nahrung (Brot) und verwandelt Wasser in Wein (indem sie die Trauben reifen lässt), die Sonne kann “über Wasser gehen”, wenn sich ihre Lichtstrahlen auf dessen Oberfläche spiegeln… (Nicht nur) das Christ-entum (gr. Kristos=das Licht) stellt in gewisser Weise ein Plagiat der früheren weltweiten Sonnenanbetung dar. Kirchen bzw. Religionen drängten sich in allen Kulturen irgendwann als ‘Vertreter’ dazwischen, und degradierten das Himmelslicht zu einer menschlichen ‘Erlöser’-Figur, wegen deren ‘Geburt’ man Weihnachten feiert. Dass gerade dieses Fest mitsamt all seinen Ritualen dem skandinavischen ‘Julfest’ aus alter Zeit so ähnelt, inklusive Knecht Ruprecht, Adventskranz, Weihnachtsbaum und Geschenken, erklärt sich wie so viele andere ‘Zufälle’ von selbst, wenn man erkannt hat, dass beide Feste sich rein um die Sonne drehen. Ebenso wie Ostern aus dem heidnischen Ostara-Fest entstanden ist, sind viele andere Festtage, Rituale und Symbole aus jeweils altägyptischer, babylonischer, heidnischer Zeit übernommen und finden sich in den diversen Liturgien, Katechismen, Kalendern und nicht zuletzt in märchenhaften Mystifizierungen der diversen daraus erwachsenen Religionen wieder.

Quellen:
Der Mythos als erste “Wissenschaftliche Fachsprache” (lesenswert: die Vorlesungen zur Weltalterlehre von Herta von Dechend)

Englisch: The World’s Sixteen Crucified Saviors, Kersey Graves, 1875

Englisch: God save us from religion (‘Children of the matrix’), David Icke