Planeten

Die 7 Planeten

 Saturn
Jupiter
Mars
Sonne
Venus
 Merkur
Mond


Die Sonne und Mond und fünf andere Sterne, welche die Planeten genannt werden, wurden von ihm [gr. Demiourgos, Schöpfer] geschaffen um zu unterscheiden und zu bewahren die Zahlen der Zeit; und als er sie gemacht hatte - ihre verschiedenen Körper, setzte er sie in die Umlaufbahnen (orbits), in welche der Kreis des Anderen [Ekliptik = die Ebene der Planeten] herumlief - in sieben Bahnen sieben Sterne.

Plato, Timaeus

Planeten und Tierkreis

Die 7 Planeten repräsentieren die klassischen 7 Urprinzipien der Astrologie. Die Lichter Sonne und Mond repräsentieren Tag und Nacht für sich genommen. Die 5 übrigen Planeten teilen sich je in eine Tag- und eine Nachtseite auf, daraus entstehen je 2 "Häuser", über die jeder "herrscht", jeweils ein Tag- und ein Nachthaus, welche einerseits die männliche (yang-) Seite und andererseits die weibliche (yin-) Seite des Urprinzips repräsentieren. 10 Häuser der Planeten und die 2 für die Lichter Sonne und Mond ergeben 12 Tierkreiszeichen:
Saturn
Tag-Haus Wassermann, Nacht-Haus Steinbock

Jupiter
Tag-Haus Schütze, Nacht-Haus Fische

Mars
Tag-Haus Widder, Nacht-Haus Skorpion

Sonne, in der Mitte
Tag-Haus Löwe

Venus
Tag-Haus Waage, Nacht-Haus Stier

Merkur
Tag-Haus Zwillinge, Nacht-Haus Jungfrau

Mond
Nacht-Haus Krebs


Die 4 Elemente verteilen sich im Tierkreis so:
Feuer Erde Luft Wasser
Widder Stier Zwillinge Krebs
Löwe Jungfrau Waage Skorpion
Schütze Steinbock Wassermann Fische


Und die 3 Qualitäten sind so zugeordnet:
Fest Beweglich Kardinal
Stier Zwillinge Krebs
Löwe Jungfrau Waage
Skorpion Schütze Steinbock
Wassermann Fische Widder
"4 Ecken"

...Im Saturn logisches Denken und Intelligenz ... λογιστικον [logistikon] und θεορετικον [theoretikon]
... in Jupiter Kraft ... πρακτικον [praktikon] ...
... in Mars Mut/Tapferkeit Hitze, welche θυμικον [thumikon]
... in Sonne fühlen, einbilden, Gesinnung ... αισθετικον [aisthetikon] und φαντασικον [phantasikon]
... Sehnsucht/Verlangen wirkliche Bewegung ... επθυμετικον [epithumetikon] ... in Venus:
... aussprechen und interpretieren ... ερμενεθτικον [ermethtikon] ... in ... Merkur
φυτικον [phutikon]
... pflanzliche Natur und Wachstum der Körper ... Sphäre des Mondes.

(Macrobius, → Scipios Traum, Abschnitt 12)

Reihenfolge der Planeten im Tarot

Die Anzahl 22, die sich nach und nach im Tarot als Anzahl der Trümpfe durchgesetzt hat, wird oft in Zusammenhang mit den 22 Buchstaben des hebräischen Alphabets und der Kabbala gesehen. Dabei gibt es allerdings verschiedene Zuordnungen der einzelnen Buchstaben zu den Karten (und deren Inhalten).

Sepher Yetzirah
Eine englische Übersetzung der Sepher Yetzirah, welche als ältester Text der Kabbalah gilt und damit die öltestmögliche Quelle ist, von welcher die Erschaffung und Bedeutung der hebräischen Buchstaben angegeben wird, gibt im Abschnitt "Die Sieben" folgende Ordnung vor:

"... 4. Seven Doubles, BGDKPRT: Engrave them, carve them, combine them, as planets in the Universe, days in the Year, and gates in the Soul. From them engrave seven firmaments, seven earths, seven weeks. Seven is therefore beloved under all heavens. 5. [How? Make Bet king over life, bind a crown to it, and with it depict Saturn in the universe, Sunday in the Year, and the right eye in the Soul. 6. [Make Gimel king, bind a crown to it, and with it depict Jupiter in the Universe, Monday in the Year, and the left eye in the Soul. 7. [Make Dalet king, bind a crown to it, and with it depict Mars in the Universe, Tuesday in the Year, and the right ear in the Soul. 8. [Make Kaf king, bind a crown to it, and with it depict the Sun in the Universe, Wednesday in the Year, and the left ear in the Soul. 9. [Make Peh king, bind a crown to it, and with it depict Venus in the Universe, Thursday in the Year, and the right nostril in the Soul. 10. [Make Resh king, bind a crown to it, and with it depict Mercury in the Universe, Friday in the Year, and the left nostril in the Soul. 11. Make Tav king, bind a crown to it, and with it depict the Moon in the Universe, the Sabbath in the Year, and the mouth in the Soul.] ..."

(Quelle: http://www.rahul.net/raithel/otfw/sefer.html?32,13 - Der Autor John Raithel hat sich die Mühe gemacht, mehrere Versionen der Sefer Yetzirah nebeneinander zu lesen, um Widersprüche oder Auslassungen auffinden zu können, die Übersetzung stellt er auf seiner lesenswerten Webseite vor)

Demnach sind       , BGD K PRT: Saturn, Jupiter, Mars, Sonne, Venus, Merkur, Mond.
Beth - Haus, Zahlwert 2 = SATURN (Tarotkarte Die Welt)
Gimel - Kamel, Zahlwert 3 = JUPITER (Rad des Schicksals)
Daleth - Tür, Zahlwert 4 = MARS (Der Turm)
kaph - Handfläche, Zahlwert 20 = SONNE (Die Sonne)
Peh - Mund, Zahlwert 80 = VENUS (Die Herrscherin)
Resh - Gesicht/Kopf, Zahlwert 200 = MERKUR (Der Magier)
Tau - Markierung, Kreuz, Zahlwert 400 = MOND (Hohepriesterin)

Ein gutes Indiz dafür, dass diese Folge für das Tarot die richtige ist, erhält man aus dem Tarot selbst: wenn man die Reihenfolge der Planeten in den kleinen Arkana, beginnend mit der 2 der Stäbe im Tierkreis betrachtet. Es beginnt mit 2 der Stäbe im Widder, astrologische Planetenzuordnung der Karte ist Mars im Widder, gefolgt von 3=Sonne, 4=Venus, weiter geht es im Tierkreis im Zeichen Stier mit 5 der Münzen=Merkur, 6=Mond, 7=Saturn und weiter in den Zwillingen mit 8 der Schwerter =Jupiter, 9=Mars, usw., folgen wir den Karten in aufsteigender Reihenfolge durch den Tierkreis, finden wir immer die gleiche Reihenfolge - Mars, Sonne, Venus, Merkur, Mond, Saturn, Jupiter. Einzige Abweichung ist, dass Mars in den kleinen Arkana den Beginn und auch das Ende (10 der Kelche im Zeichen Fische) markiert.
Die vorliegende Reihenfolge entspricht 1:1 der klassischen Reihenfolge der 7 Planeten, wie sie auch bei Ptolemäus genannt werden.

Astrologen fanden Bedeutungen in vielen weiteren, zahlreichen Himmelserscheinungen, auch aus Fixsternen, Kometen, Mondknoten, Sonnen- und Mondfinsternissen deutete man bestimmte Zeitqualitäten heraus. Heute werden auch die äußeren Planeten Neptun, Uranus und Pluto in der Astrologie mit verwendet, dazu kommen auch noch Kleinplaneten, Planetoiden und sogar Asteroiden, eine Menge Punkte, Winkel und Beziehungen in Zeit und Raum. Für jemanden, der sich gerade erst mit Ur-Prinzipien vertraut macht, ist das verwirrend, aber Symbole haben nun mal keine festen Grenzen, sie lassen sich beliebig unterteilen. Man findet Elemente eines heute astrologisch gedeuteten Pluto im früheren Mars wieder, man hat Pluto ja auch in dessen Nacht-Haus gesetzt und dort musste er sozusagen die Nacht-Symbolik übernehmen. Der mythologische Pantheon beherbergt eine Fülle von Unter-Göttern, Töchtern und Söhnen, die Unter-Prinzipien ihrer "Eltern" darstellen. Analog zur Mathematik könnte man die klassische Lehre von den sieben Planeten und den zwölf Zeichen als Einmaleins der Astrologie betrachten. Diese lernt man zuerst kennen und alles weitere baut dann viel einfacher darauf auf.